Auf einen Blick
- Tom Lüthi kehrt als Riding Coach in die Töff-WM zurück
- Lüthi betreut zwei Moto2-Piloten im deutschen Intact-Dynavolt-Rennstall
- Der 38-jährige Berner war 2005 125-ccm-Weltmeister
Es hat von den Leuten, die Tom Lüthi (38) unbedingt in die Töff-WM zurückbringen wollten, Überzeugungskraft gebraucht. Doch jetzt steht es fest: Der Berner kehrt in den GP-Sport zurück und wird bei allen Grands Prix dieser Saison an der Rennstrecke dabei sein.
Lüthis neuer Job? Er ist Riding Coach für die zwei Moto2-Piloten im deutschen Intact-Dynavolt-Rennstall. Riding Coach bezeichnet auf Neudeutsch die Rolle, sich intensiv um die Piloten zu kümmern, ihnen Tipps fürs Fahren auf dem Renntöff und das Arbeiten in der Box zu geben. Es ist eine Mentor-Rolle.
«Es ist eine coole Aufgabe», sagt Lüthi. Blick erwischt ihn telefonisch auf der Rückreise aus Portugal. Er steckt bereits mittendrin im neuen Job, soeben war er bei den Testfahrten in Portimao dabei. Seine neuen Schützlinge sind: der Australier Senna Agius (19) und der Spanier Manuel Gonzalez (22), der vergangenes Jahr in der Moto2-WM als Gesamtdritter den Durchbruch schaffte, nun neu ins deutsche Team wechselt und um den Titel fahren will. Lüthi soll Gonzalez zum Weltmeister machen.
Lüthi fuhr selbst zwei Jahre für den deutschen Rennstall
Der 125-ccm-Weltmeister von 2005 erklärt, warum es von den Teambossen Überzeugungskraft brauchte: «Zuerst habe ich gezögert. Ich wollte eigentlich nicht mehr das ganze Jahr auf Reisen sein. Aber weil mir die Aufgabe viel Spass macht, nehme ich die Reiserei nun doch wieder in Kauf.»
Es ist eine Rückkehr. Für das deutsche Intact-Team fuhr Lüthi 2019 und 2020 selbst zwei Jahre noch in der Moto2 (ein GP-Sieg und WM-Rang 3). Der Kontakt zum ehemaligen Umfeld ist nie abgerissen. Lüthi: «Wir haben schon vergangenes Jahr viel miteinander geredet, so ist die Idee entstanden.»
An seinen weiteren Aufgaben in der Töff-WM ändert sich für Lüthi nichts. Er ist weiterhin beim Schweizer Moto3-Fahrer Noah Dettwiler (19) als sportlicher Berater an Bord, dazu ist er Experte beim SRF. «Für diese Sachen ist es natürlich auch nicht schlecht, dass ich nun wieder an jedem Rennen dabei sein werde», sagt der Berner. Und steigt in den Flieger.