Auf einen Blick
- Noah Dettwiler erleidet im Moto3-Rennen eine Kreuzbeinfraktur
- Er muss auf dem Bauch 12 Stunden nach Zürich fliegen
- Manager gibt Entwarnung: Es gab keine Lähmungserscheinungen
Mit einigermassen überstandenem Pfeifferschem Drüsenfieber reiste er zu den Übersee-Rennen in Asien, vorläufig und vorzeitig zurück reist Noah Dettwiler (19) nun mit einem Kompressionsbruch an der Wirbelsäule. Der Töff-Pilot aus Hofstetten-Flüh SO kommt diesen Herbst in seiner ersten vollen WM-Saison nicht aus seiner körperlichen Pechsträhne heraus.
Es passiert im Moto3-Rennen in Japan direkt nach dem Start. Dettwiler gerät in der dritten Kurve der ersten Runde auf die rutschige Aussenseite und fliegt heftig ab. Beim sogenannten Highsider spickt es ihn richtiggehend in die Luft, ehe der Teenager brutal hart auf dem Asphalt landet. Die Landung auf dem Gesäss ist so schmerzhaft, dass Dettwiler nach dem ersten Check im Strecken-Spital sogar im Heli zur genaueren Kontrolle ins nächste Krankenhaus geflogen wird. Die Diagnose nach dem Monster-Crash: Kompressionsfraktur an der Wirbelsäule. Genauer: Ein Bruch im Kreuzbein an der Stelle, die als S3 bezeichnet wird.
Dettwiler wollte direkt nach Australien weiterreisen
Medizinisch gesehen ist es eine Rückenverletzung, das klingt besorgniserregend. Doch Dettwilers Manager David Kriech entwarnt gegenüber Blick: «Er hat seine Beine immer gespürt. Es ist die kleinste Stufe einer S3-Verletzung, die es gibt. Eine OP ist nicht nötig. Es ist sehr schmerzhaft, aber nicht gefährlich.» Auch Dettwiler sagt: «Ich bin froh, dass es nichts Ernsthaftes ist.»
Alles durcheinander bringt die Verletzung gleichwohl. Statt auf der Asien-Tour wie geplant mit Moto3-Kollege Jacob Roulstone (19) in dessen australische Heimat für den nächsten GP auf Phillip Island (20. Oktober) zu fliegen, kehrt Dettwiler für die weitere Behandlung und die Reha in die Schweiz zurück.
Doch wegen der Schmerzen und auch zur Schonung der Fraktur kann Dettwiler nicht sitzen. Er muss die 12 Stunden von Tokio nach Zürich wohl oder übel auf dem Bauch fliegen. Deshalb ist Manager Kriech nun dabei, ein Ticket für die Business-Klasse zu organisieren.
Obwohl er nur liegen sollte, hofft Dettwiler, dass er rasch wieder auf dem Töff sitzen kann. Womöglich steigt der GP-Neuling bald wieder in den Langstreckenflieger, um für eines der kommenden Rennen in Australien, Thailand und Malaysia wieder fit zu sein.