Trotz Pleite von Formel-E-Organisatoren
Planungen für Schweizer E-Prix laufen weiter

Nach zwei Formel-E-Rennen wird die organisierende Schweizer Firma liquidiert. Aber die Planungen für eine Rückkehr der boomenden Elektro-Rennserie gehen weiter.
Publiziert: 22.01.2020 um 18:47 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2020 um 19:41 Uhr
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Die ABB Formel E fährt diese Saison nicht in der Schweiz.
Foto: Nissan
Matthias Dubach

Das Rennen der ABB Formel E 2018 in Zürich war historisch – der E-Prix 2019 in Bern endet hingegen nun in der Liquidation der organisierenden «Swiss E-Prix Operations AG» von OK-Boss Pascal Derron.

Bereits im Herbst werden die Finanzprobleme offenkundig. Viele Berner KMU sitzen auf unbezahlten Rechnungen. Das Loch in der Kasse tut sich vor allem wegen der Skandal-Demo von Formel-E-Gegnern mit Sachbeschädigungen auf. Diese belaufen sich auf rund 400'000 Franken – die massiven Folgekosten nicht mit eingerechnet. Bis Ende 2019 scheitern alle Einigungsversuche mit den Gläubigern.

Nun wird die Gesellschaft liquidiert. Ist das auch das Aus für die Elektro-Rennen in der Schweiz? Nein. Es wird weiterhin an einem Schweizer E-Prix gearbeitet. Er wird frühestens 2022 stattfinden.

Neue Firma für ein Rennen 2022

Derron hat dafür die «Swiss E-Prix GmbH» gegründet. «Es ist eine neue Firma mit anderen Aufgaben», sagt er. Sie soll künftig im Hintergrund wirken, die Renn-Organisation hingegen von einem lokalen OK abgewickelt werden. «Drei Städte haben grosses Interesse. Jetzt werden Machbarkeitsstudien erstellt, danach folgt der politische Prozess», sagt Derron.

Nach BLICK-Informationen ist ein E-Prix in St. Moritz weiterhin eine Option. Bis Ende dieses Jahres soll Klarheit herrschen, wo ein allfälliges drittes Schweizer Rennen über die Bühne geht.

Formel-E-Promotoren halten die Stange

Die Rückendeckung dafür kommt aus England. Trotz der Liquidation sitzen auch weiterhin die Meisterschafts-Promoter aus London mit im Boot. Ein Sprecher der ABB Formel E sagt zu BLICK: «Wir evaluieren weiter die Möglichkeiten für ein Rennen in der Schweiz. Aber wir wollen sicherstellen, dass eine Lösung sportlich, technisch und finanziell tragfähig ist. Wir führen Gespräche mit den bisherigen Organisatoren, die mit unseren Bedürfnissen vertraut sind.»

Klar ist auch: Ein allfälliger Schweizer E-Prix würde neu nur alle zwei Jahre stattfinden und sich mit dem E-Prix von Monaco abwechseln, der schon bisher alle zwei Jahre auf einer Kurzvariante der Formel-1-Strecke über die Bühne geht.

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