DTM-Sieger Ricardo Feller: «Ich war fassungslos»
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Nach dem Audi-Aus:DTM-Sieger Ricardo Feller: «Ich war fassungslos»

DTM-Titelanwärter Ricardo Feller
Audi-Einstieg bei Sauber bedroht seine Karriere

Riesentalent Ricardo Feller kann im Oktober der erste Schweizer DTM-Gesamtsieger werden. Aber trotz erfolgreicher Saison steht die Zukunft des Audi-Fahrers in den Sternen.
Publiziert: 26.09.2023 um 20:24 Uhr
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Ricardo Feller: Der Schweizer fährt in der DTM eine starke Saison und kann noch auf den Titelgewinn hoffen.
Foto: DUKAS

Rennfahrer Ricardo Feller (23) fährt in der DTM-Schlussphase auf einer wilden Achterbahn. Kurzer Rückblick: Am Sachsenring rast der Aargauer aufs Podest, doch wegen eines Crashs wird er am Abend zurückversetzt. Zwei Wochen danach legt Feller auf dem Red-Bull-Ring eine denkwürdige Aufholjagd von Startplatz 26 bis aufs Podest hin, die Euphorie ist riesig. Doch dann folgt im zweiten Rennen in Österreich mit Rang 15 wieder ein Dämpfer. 

Aber Feller sagt in Spielberg zu Blick: «Ich bin mit der Saison sehr zufrieden, wir haben mit dem Team grosse Fortschritte gemacht und in jedem Rennen gepunktet.» Mit dieser Konstanz ist Feller weiterhin im Titelrennen. 

Noch nie holte ein Schweizer den DTM-Titel

Der Aargauer reist als Gesamt-Dritter zum Final nach Hockenheim. Aber bei 31 Punkten Rückstand auf Leader Thomas Preining (25, Ö) braucht Feller wohl ein Wunder, um Schweizer Motorsport-Geschichte zu schreiben. Noch nie holte ein Schweizer die DTM-Krone.

Doch auch wenns nicht zum Titel reicht, Feller ist als Audi-Werksfahrer mit seinem Abt-Team definitiv in der Liga der besten Tourenwagen-Piloten Europas angekommen. Doch trotzdem steht er vor einer ungewissen Zukunft. Der Grund für die verrückte Karrieresituation von Feller liegt ausgerechnet in der Schweiz. Genauer, in Hinwil ZH. 

Beim Formel-1-Team von Sauber steigt ab 2026 Audi als Partner und Motorenlieferant ein. Für dieses Grossprojekt streicht Audi das ganze Engagement im restlichen Motorsport zusammen. 

Die Werksunterstützung für Feller und sein Abt-Team fällt 2024 weg. Die Hiobsbotschaft kam in der Sommerpause. «Ich hatte nur drei Tage Ferien mit der Freundin und wollte etwas abschalten, doch am ersten Tag kam diese News. Da wars vorbei mit abschalten, es herrschte eine gewisse Fassungslosigkeit», schildert Feller. 

Am liebsten wäre Feller der DTM-Verbleib

Ausgerechnet die Formel 1 bedroht seine Zukunft. Dabei hatte der Garagisten-Sohn immer einen Bogen um die F1 gemacht und auch als Junior nie von der Königsklasse geträumt, weil der Weg über die Formel 3 und Formel 2 für ihn viel zu teuer war. Feller träumte immer von der DTM, wo er jetzt im zweiten Jahr erstmals voll um den Titel fährt. «Ich hatte mich Ende 2021 bewusst für Audi und Abt entschieden und würde es sofort wieder machen.»

Nun ist offen, wie es für das grosse Schweizer Rennsport-Versprechen 2024 weitergeht. «Mal schauen, welche Optionen sich ergeben. Ich werde auf mein Bauchgefühl hören», sagt Feller. Auch Le Mans spukt als Idee herum. Aber eigentlich will er weiterhin DTM fahren, denn er sagt: «In einem Jahr wäre ich am liebsten wieder hier. Dann aber als Meisterschaftsleader!»

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