Der Windsurf-Event heisst «Prince of Speed», findet an der Mittelmeerküste beim französischen La Palme in der Nähe der spanischen Grenze statt und dauert bis zu sechs Wochen. Warum so lange? Weil der Event vor allem aus Warten besteht. Warten auf die perfekten Windbedingungen, um verrückte Speedrekorde aufzustellen.
Es ist die Schweizerin Heidi Ulrich (39), die beim grossen Windpoker cool bleibt und dann am Samstag zur richtigen Zeit voll aufdreht. Die Innerschweizerin legt bei ihrer grossen Karriere als Windsurf-Weltmeisterin und Speedrekordhalterin noch einen drauf.
Schneller ist auch keine Seglerin oder Kitesurferin
Ulrich sorgt für einen neuen Weltrekord über die nautische Meile, die 1,852 km misst. Sie rast – auf dem Brett stehend und sich am Segel festklammernd – unfassbare 38,44 Knoten, was umgerechnet verrückte 70,376 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit über die nautische Meile sind.
Die Schwyzerin verbessert damit ihre eigene Bestmarke. Ulrich: «Mein bisheriger Rekord stammte von 2019, er war 37,64 Knoten, also 68,524 km/h.»
Die neue Weltbestleistung ist nicht nur im Frauen-Windsurfen ein Rekord, sondern sogar ganz allgemein für jegliche Fortbewegung auf offenem Wasser: Auch keine Seglerin oder Kite-Surferin wurde jemals schneller gemessen.
Reich wird Ulrich mit dem Temporausch aber nicht. Sie arbeitet neben dem Sport ganz normal als HR-Fachfrau.