Die alljährliche Darts-WM läuft, im weltberühmten «Ally Pally» wird gefeiert, getanzt und gesungen. Skurrile Szenen gibts dabei jedes Jahr – allerdings mehrheitlich im Publikum und selten auf der Bühne. Am Donnerstag fangen die TV-Kameras jedoch eine sehr merkwürdige Aktion ein.
Cameron Menzies (35) will seinen Gegner Vincent van der Voort abknutschen, obwohl er vom Holländer mit 0:3 aus dem Turnier gefegt wurde. «Das war super unangenehm», wird der 47-Jährige am Tag danach vom «Algemeen Dagbald» zitiert. So sei es aber schon den ganzen Abend gewesen.
Holländer versteckt sich auf dem WC
Alles beginnt beim Aufwärmen. «Er redet mit dir vor dem Spiel, während des Spiels, in den Pausen. Beim Einwerfen habe ich ihm schon gesagt: ‹Hör jetzt auf, denn ich muss gleich anwerfen›», erläutert die Weltnummer 28. Menzies sei ein netter Kerl, aber «er merkt nicht, wie nervig er sein kann».
Schon da macht er die Turnierdirektion auf das Verhalten des Schotten aufmerksam und will, dass sie interveniert. Nichts passiert, der 33-Jährige quatscht auch während dem Spiel immer wieder mit seinem Kontrahenten. Der «Dutch Destroyer», so sein Spitzname, muss sich «ein paarmal zurückhalten». Van der Voorts Rückzugsort? «Ich bin dreimal auf die Toilette, obwohl ich gar nicht musste.»
Und nachdem Van der Voort seinen ersten Match-Pfeil zum 3:0 verwertet, kommts zum Handshake – und eben der Knutsch-Attacke. Menzies zieht den Holländer zu sich heran, will im einen Schmatzer auf die Backe drücken. Peinlich berührt reisst sich Van der Voort los.
Kritik an Teilnahme von Menzies Freundin Sherrock
«Niemand kommt mir so nah. Wenn du gewinnst, bist du zwar etwas grosszügiger, aber an einem bestimmten Punkt habe ich gesagt: ‹Hör jetzt auf›. Sonst musst du ihm auf der Bühne noch eine reinhauen. Das will man auch nicht», sagt er danach. Für Brisanz war jedoch schon vor der Partie gesorgt.
Van der Voort kritisierte nämlich die Entscheidung des Darts-Weltverbandes PDC, dass Fallon Sherrock (28), die vor drei Jahren bis in die dritte Runde vorstiess und für viel Aufsehen sorgte, auch heuer wieder dabei sein durfte, obwohl sie sich nicht rechtmässig qualifiziert hatte. Das Brisante: Menzies ist Sherrocks Freund.
«Ich habe absolut nichts gegen Fallon und sie kann auch nichts dagegen tun, aber diese Einladung ist natürlich lächerlich, zumal sie so spät angekündigt wurde», beklagte er vor der WM. Nach der zweiten Runde ist die WM jedoch für das Darts-Paar vorbei, Sherrock verlor bereits in der ersten Runde. (che)