Auf einen Blick
- Mauro Odermatt gewinnt 60'000 Pfund nach 9-Darter bei Darts-WM
- Luzerner Glückspilz verpasste Moment fast wegen dringendem WC-Besuch
- 37-Jähriger übernimmt Kosten für fünfköpfige Reisegruppe
Für Mauro Odermatt gab es am Freitag ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Der Luzerner gewann 60'000 Pfund (ca. 68'000 Franken), weil er nach dem 9-Darter von Damon Heta an der Darts-WM aus dem Publikum im «Ally Pally» zufällig ausgewählt wurde. «Einfach geil, geil, geil», so die Gefühlslage kurz danach im Sport1-Interview.
Und wie gehts ihm am Tag danach? Blick erreicht den Sekundarlehrer am Samstagmittag, eine Party bis in zum Morgengrauen gab es nicht. «Irgendwann konnte ich emotional nicht mehr», berichtet der 37-Jährige. «Ein steiler Ausgang hätte mir auch nicht viel gebracht, denn das Highlight war der 9-Darter und alles, was danach passiert ist. Was später folgte, konnte dies eh nicht mehr toppen.»
Nach Glücksmoment ging es Schlag auf Schlag
Dabei hätte der zweifache Familienvater seinen grossen Moment fast verpasst: «Ich musste dringend aufs WC, durfte aber meinen Platz nicht verlassen.» Zu Beginn der Session musste er sich registrieren, wenn er für die Verlosung der 9-Darter-Prämie infrage kommen möchte – und eben auf seinem Platz bleiben, damit ihn die Kamera findet. «Also ging ich noch während des Spiels aufs WC, damit ich in der Pause wieder zurück bin.»
Kaum zurück, ist es dann so weit. «Ich habe es zunächst gar nicht kapiert, nur meine Freunde rundherum», sagt der FCL-Fan, der zum dritten Mal an der WM war. Als ihn die Kamera dann heranzoomte, habe auch er begriffen, dass er der Gewinner der 60'000 Pfund ist. «Ich stieg auf den Stuhl und ja, dann geht es mit einem durch.»
Danach ging es Schlag auf Schlag. «Unmittelbar danach kam einer von der Security und führte mich aus der Halle.» Es folgten Interviews bei der PDC, bei Sport1 und anderen TV-Stationen. «Dort haben sie mir gesagt, dass sie gesehen hätten, dass ich nicht auf meinem Platz war. Das heisst, sie haben mich schon vorher ausgelost. Vielleicht hätte ich es mit der WC-Pause auch fast noch versaut», so Odermatt, der nun die gesamte Darts- und Fussballreise der fünfköpfigen Gruppe übernimmt.
«Viele wollten ein Selfie»
Was ihn erstaunte, war der Rummel um seine Person und die neidlose Stimmung. «Die Engländer sind unglaublich. Es war unfassbar, wie sie sich mit mir gefreut haben.» Jeder habe ihm auf die Schulter geklopft und ihn beglückwünscht. «Es war nur Glück, ich habe ja nichts dafür gemacht.» Sein markanter, gelber Hut trug dazu bei, dass er von vielen erkannt wurde: «Es gab viele, die ein Selfie wollten.»
Übrigens: Der Viertliga-Fussballer des FC Adligenswil, dem Jugendklub von Ex-Nati-Captain Stephan Lichtsteiner, ist nicht mit Ski-Superstar Marco Odermatt (27) verwandt. Eine Anekdote hat er dennoch: «Ich bekomme mehrmals im Jahr E-Mails mit der Anrede ‹Lieber Marco›.» Für einmal sorgt jedoch der andere M. Odermatt für Schlagzeilen.