Am Mittwochabend wird erstmals in der Geschichte der PDC ein Spieler namens Luke die Sid-Waddell-Trophäe, den WM-Pokal, in die Höhe stemmen. Die Frage ist nur, welcher.
Während man vor dem Turnier mit Luke Humphries als Finalist durchaus rechnen konnte, ist Luke Littler die grosse Sensation im Ally Pally. Der 16-Jährige spielt auf konstant hohem Niveau, versetzt Spieler und Experten in Trance und haut jeden Spieler gnadenlos weg. Sein letztes Opfer: Rob Cross, Weltmeister von 2018.
Der 33-Jährige zeigt gegen den Teenager eine starke Partie, beendet sie mit einem sehr guten Average von 102,77 Punkten. Und doch zieht er den Kürzeren – 2:6 heisst es am Ende. Littler spielt seinerseits einen Average von 106,05 und weist damit den vierthöchsten Punkteschnitt auf, der je von einem Halbfinalsieger geworfen wurde. Da hat auch der 14-fache Weltmeister Phil Taylor (63) mit seinem Bestwert von 106 Punkten das Nachsehen.
Schicksalsschlag für Littlers Freundin
Die Superlative, um den jungen Mann aus Warrington zu beschreiben, gehen langsam aber sicher aus. Doch «The Nuke» (die Atombombe) bleibt ganz bescheiden. Grund dafür ist auch sein Umfeld, das den 16-Jährigen erdet. Wie beispielsweise seine Freundin Eloise Milburn.
Die 21-Jährige ist passionierte Hobby-Dartspielerin und Fussballfanatikerin, unterstützt im Gegensatz zu ManUtd-Fan Littler aber den Londoner Klub Crystal Palace. Passend dazu ist die Story dahinter, wie sie zueinandergefunden haben: Gemäss «DailyMail» haben sich die beiden über das Computerspiel Fifa kennengelernt. Ein Freund erzählte der Zeitung: «Sie sind das perfekte Paar, weil sich Luke für die gleichen Sachen interessiert. Sie ist sehr stolz auf seine Leistungen.»
So schön die WM für die Schönheitsberaterin und ihren Freund verlaufen, waren die Wochen zuvor nicht leicht. Denn bei Milburn wurde ein Tumor im Bein festgestellt, den sie operativ entfernen lassen musste. Der Eingriff verlief gut, «die Heilung war schwierig, aber es geht voran», schrieb sie auf Tiktok.
Stoppt ihn sein Namensvetter?
Nun ist ihr Freund nur noch ein Sieg vom ganz grossen Coup, vom grössten Eintrag in die Darts-Geschichtsbücher entfernt. Nur sein Namensvetter Luke Humphries, der durch die Finalteilnahme zur neuen Weltnummer eins aufsteigt, kann ihn noch stoppen.
Der 28-Jährige verpasste Scott Williams, der im Viertelfinal Topfavorit Michael van Gerwen eliminiert hatte, eine 6:0-Packung. Da muss auch Littler gewarnt sein. Humphries freut sich auf den Final-Kracher: «Es wird ein Spektakel.»