Die Skifferin Jeannine Gmelin hat an einer Medienkonferenz in ihrem Gym in Kägiswil den Rücktritt vom Rudersport erklärt. Ursprünglich wollte die 32-jährige Zürcher Oberländerin bis nach den Olympischen Spielen 2024 in Paris weitermachen, der unerwartete Tod ihres Trainers Robin Dowell machte ihrem Plan jedoch einen Strich durch die Rechnung.
Dowell ist am 16. Dezember 2022 während eines Trainings, das er mit dem Motorboot begleitete, völlig unerwartet im Alter von 40 Jahren verstorben. Der Engländer war für Gmelin nicht nur ihr Trainer, sondern «ein Freund, ein grossartiger Mensch, mein Seelenverwandter und der Grund, dass ich zu der Sportlerin geworden bin, die ich bin.»
Gmelin wurde Welt- und Europameisterin
Die Zusammenarbeit begann Anfang 2017, als Dowell zum Cheftrainer des SRV ernannt wurde. Obwohl er Gmelin im ersten Jahr zum WM-Titel führte, degradierten ihn die Verantwortlichen im April 2018 zum Trainer der Frauen, Ende Januar 2019 folgte dann gar die Entlassung. Um mit Dowell weiterarbeiten zu können, löste sich Gmelin vom Verband und stellte ein eigenes Team auf die Beine. Zwar blieben weitere Titelgewinne aus, dennoch bereute sie ihren Entscheid nicht.
Die am 1. Oktober 2017 in Sarasota im Bundesstaat Florida gewonnene WM-Goldmedaille ist bis heute der grösste Erfolg einer Schweizer Ruderin. Nach dem 5. Platz an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro blieb Gmelin bis zum 2. Platz an den Weltmeisterschaften 2018 in Plovdiv ungeschlagen. An Europameisterschaften holte sie einmal Gold (2018), zweimal Silber (2015 und 2019) und einmal Bronze (2021). (SDA)