Wäre Granit Xhaka ein Minigolfer, hätte sein Griff in den Schritt an der WM in Katar für keine roten Köpfe gesorgt. Bei den Minigolfern gehört diese Geste schliesslich zum Alltag, denn sie wärmen an den unterschiedlichsten Stellen am Körper ihre Bälle auf. So auch Maja Wicki. «Bei uns wird sich oft in den Schritt gefasst», erzählt die Schneiderin und lacht.
Beim Turnier an diesem Samstagmorgen im zürcherischen Bassersdorf trägt Wicki gleich vier Schichten: eine Unterhose, eine kurze Hose, eine Leggins und eine lange Hose. «Soll der Ball möglichst warm sein, stopfe ich ihn in eine Socke, die ich dann wiederum in die Unterhose stecke. Soll der Ball nur ein bisschen warm sein, stecke ich ihn nur in die lange Hose», erklärt die 32-Jährige. «Die Wärme ist extrem entscheidend. Dadurch wird der Ball schneller. Manche Frauen stopfen daher die Bälle auch in ihren BH.»
Die Familie besitzt 2500 Bälle
Dass Wicki mit ihren beiden EM-Titeln 2022 zu den besten Minigolferinnen der Welt gehört, kommt nicht von ungefähr. Ihr Vater Wolfgang? War einst Nationaltrainer. Ihre Mutter Esther? Spielt noch immer. Ihre Schwester Sandra? Pausiert zurzeit wegen ihren beiden Kindern. Ihr Zwillingsbruder Roger? Hat erst vor kurzem mit dem Sport aufgehört. Ihr Freund? Hat sie natürlich beim Minigolfen kennengelernt.
Das Wichtigste für jeden Minigolfer? Ganz klar die Bälle. Die Familie Wicki besitzt insgesamt rund 2500 verschiedene Bälle. Preis pro Exemplar: etwa 20 Franken. Gut, dass Maja für den Einzel-EM-Titel 1000 Franken Prämie erhielt. Umgerechnet in die Wicki’sche Masseinheit sind das 50 neue Bälle …