Kommentar zum Gmelin-Rücktritt
Der grösste Kraftakt ihrer Karriere

Dass Ruderin Jeannine Gmelin mitten in der Trauerphase um Trainer und Freund Robin Dowell (†40) persönlich ihren Rücktritt erklärt, verdient allergrössten Respekt, schreibt Reporter Matthias Dubach.
Publiziert: 25.01.2023 um 17:16 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2023 um 17:18 Uhr
Sport-Reporter Matthias Dubach.
Foto: Thomas Meier
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Rudern ist ein brutaler Kraftakt. Die Muskeln brennen, wenn das Boot scheinbar leicht übers Wasser gleitet. Und erst das Training: Monatelange Schinderei im Kraftraum. Zig Stunden auf dem Wasser.

Jeannine Gmelin kennt dieses Leben gut. Und auch, dass jede Plackerei irgendwann endet. Irgendwann ist das Boot im Ziel. Irgendwann lässt die Erschöpfung nach. Irgendwann ist jedes Trainingslager zu Ende. Irgendwann lassen die Schmerzen nach.

Doch den grössten Kraftakt ihrer Karriere legt Gmelin in diesen Tagen hin. Denn jetzt lässt der Schmerz nicht mehr nach. Sie hat mit ihrem Trainer und Lebenspartner Robin Dowell ihren liebsten Menschen verloren.

So brutal ist keine Sportart der Welt: Nach diesem Schicksalsschlag beendet keine Ziellinie die Tortur. Keine Massage hilft gegen den Schmerz, plötzlich alleine zu sein.

Dass Gmelin mitten in der Trauerphase ihren Rücktritt dennoch persönlich den Medien erklärt statt per Communique und ihre Tränen nicht versteckt, verdient allergrössten Respekt. Dieser Tag muss sie besonders viel Kraft gekostet haben.

Als ich mich nach dem Medientermin bei Gmelin verabschiede, wünsche ich ihr viel Kraft. Leider im Wissen, dass Worte den Schmerz nicht lindern können.

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