Zum Schluss wirds für Oliver Heer (34) nochmals richtig knackig. Für die letzte Phase bei der Atlantik-Überquerung-Regatta Route du Rhum fällt beim Solo-Segler der Auto-Pilot aus. Der Rapperswiler muss die ganze Steuerung selber übernehmen. «Die letzten zweieinhalb Tage habe ich nur zweimal je 30 Minuten schlafen können», sagt Heer im Ziel auf Guadeloupe.
Der Abenteurer kommt in der Nacht auf Mittwoch 20 Tage nach dem Start als eines der allerletzten Boote im Ziel an. «Ich bin einfach froh, dass es zu Ende gebracht habe. Nach der Kollision hatte ich meine Zweifel, ob ich jemals Guadeloupe sehen werde.»
Rennen als Vorbereitung auf Weltumseglung
Direkt nach dem Start in Saint-Malo war ein Gegner in sein Boot gekracht. Heer muss umdrehen und in zwei französischen Häfen die Schäden reparieren lassen. Erst mit tagelanger Verspätung kann er überhaupt richtig ins Rennen starten, das ihm als Vorbereitung auf seine Premiere bei der Weltumseglung Vendée Globe 2024 dient.
Weil beim Crash-Drama die Schuld beim gegnerischen Skipper liegt, bekommt Heer im Ziel 84 Stunden Zeitgutschrift. So landet er mit offiziell 17 Tagen, 0 Stunden, 22 Minuten und 55 Sekunden auf dem 67. Gesamtplatz.
Die anderen Schweizer Boote sind längst im Ziel. Allen voran die Genferin Justine Mettraux (34), die auf dem starken 19. Gesamtrang einläuft und beste Frau überhaupt wird. Alan Roura (29) belegt den 34. Platz und der Zürcher Simon Koster (34) schafft es auf die 41. Position.
Heer sagt: «All die reparierten Stellen haben gehalten und zudem habe ich die Vendée-Globe-Quali geschafft, ich bin also sehr zufrieden.»