Verzicht auf Heim-Meeting
Hat Kambundji Angst vor Del Ponte?

Mujinga Kambundji (28) verzichtet auf einen Start beim Heimmeeting in Bern. Die Bronze-Sprinterin von Doha gehe einem Duell mit der schnell in die Saison gestarteten Ajla del Ponte aus dem Weg, wird getuschelt. Alles Quatsch, sagt ihr Team. Es geht um den Saisonaufbau.
Publiziert: 18.07.2020 um 12:26 Uhr
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Aktualisiert: 23.07.2020 um 14:50 Uhr
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Dieses Bild wird sich in einer Woche nicht wiederholen: Mujinga Kambundji (l.) im Duell mit Ajla del Ponte beim Citius Meeting 2019.
Foto: keystone-sda.ch
Emanuel Gisi

Die Zeit war eine Ansage: Vor einer Woche sprintet Ajla del Ponte (24) die 100 m in 11,08 Sekunden – deutlich setzt sie sich damit in der Jahreswertung an die europäische Spitze der noch jungen Saison.

Sie ist damit die zweitschnellste Schweizerin der Geschichte, 13 Hunderstel hinter Mujinga Kambundji (28). «Ajla ist in eine neue Dimension vorgestossen», sagt Del Pontes Trainer Laurent Meuwly der Agentur SDA.

Ein direktes Kräftemessen zwischen den beiden schnellen Schweizerinnen gibt es vorläufig aber nicht: Kambundji verzichtet nächste Woche auf einen Start beim Citius-Meeting in Bern, wie die «Berner Zeitung» meldet.

Dort waren die beiden Sprinterinnen im 100-m-Direktduell erwartet worden. «Wir sind enttäuscht», sagt Co-Meeting-Direktor Matyas Kobrehel über die kurzfristige Absage. «Wir hätten Mujinga an ihrem Heimmeeting gerne starten sehen.»

Hinter vorgehaltener Hand wird nun mancherorts spekuliert: Will sich Kambundji dem Duell mit Del Ponte entziehen? Geht die Bernerin der Tessinerin aus dem Weg?

Deshalb startet Kambundji nicht in Bern

Die Wahrheit ist eher unspektakulär: Es geht um den Saisonaufbau. «Nach der Verschiebung der Olympischen Spiele wurde die Saisonplanung von Mujinga neu überdacht. Es war dies auch der Zeitpunkt, dem Körper nach den letzten, auch emotional intensiven Saisons etwas Ruhe zu geben», sagt Kambundjis Trainer Adrian Rothenbühler zu BLICK.

Für die Bronzemedaillengewinnerin der WM in Doha geht es darum, im Herbst in Bestform zu sein, wenn eventuell internationale Meetings anstehen. «Wie schon im letzten erfolgreichen Jahr ist der Plan, die Saison über 200 m zu lancieren, da so die etwas verstärkte Grundlagenarbeit gut abgeholt werden kann.

Der Wechsel in den Highspeed-Bereich erfolgt dann später. Somit sind die 100 m am Citius-Meeting für uns keine Option.»

Kambundji als Zuschauerin?

Heisst: Ein 200-m-Rennen hätte Kambundji in Bern unter die Füsse genommen. «Eine weitere Sprintdisziplin ins Programm aufzunehmen, war für uns so kurzfristig nicht möglich», sagt Kobrehel. «Aber wir freuen uns auch, wenn Mujinga als Zuschauerin ins Wankdorf kommt.»

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Auch so ist das Citius-Meeting am 24. Juli stark besetzt: Mit Del Ponte, Ex-Hürden-Europameister Kariem Hussein, Simon Ehammer, Silvan Wicki, Jason Joseph und Salome Lang hat sich eine Reihe von starken Schweizer Athleten angekündigt.

Und ein bisschen Kambundji gibt es auch so: Mit Mujingas jüngster Schwester Ditaji (18) geht über 100 m Hürden der nächste hochtalentierte Kambundji-Spross an den Start.

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