Anfang Mai schockte eine Nachricht die Leichtathletik-Szene. Tori Bowie, zweifache Weltmeisterin (100 m und 4x100-m-Staffel) sowie Olympiasiegerin (4x100-m-Staffel) wurde tot in ihrem Haus in Florida gefunden. Sie wurde nur 32 Jahre alt.
Die Todesursache ist nach wie vor nicht bekannt. Die Auswertung der Untersuchungen kann bis zu drei Monaten dauern. Trotzdem kommen nun neue Details ans Licht. Wie die «New York Times» schreibt, war Bowie zum Zeitpunkt ihres Todes schwanger.
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«Es war wieder die alte Tori»
Wenige Wochen vor ihrem Tod hatte sie mit ihrer langjährigen Agentin Kimberly N. Holland telefoniert und darüber gesprochen. «Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie viel Freude sie versprühte», sagt sie. Bowie sei so aufgeregt gewesen – und Holland wollte ihr mit dem Kind helfen. «Es war wieder die alte Tori.»
Damit spielt Holland darauf an, wie sich Bowie in den vergangenen Jahren verändert hatte. Die einstige Weltklasse-Sprinterin zog sich immer mehr zurück, hatte keinen Kontakt mehr zu ihren Weggefährten. Viele kannten sie gar nicht abseits der Tartanbahn, Anrufe und SMS blieben unbeantwortet. Offenbar hatte sie mit Angstzuständen zu kämpfen und wurde immer introvertierter. Nachbarn berichten der «Daily Mail», Bowie habe nachts auf der Strasse rumgeschrien oder die angrenzenden Häuser mit Eiern beworfen.
Die psychischen Probleme deutete auch Tamarra Bowie in einem Abschiedspost an, den sie nach dem Tod ihrer Schwester auf Social Media veröffentlichte. «Menschen, die vorgeben, glücklich zu sein, haben mitunter die traurigsten Seelen», schrieb sie.
Schwierige Kindheit
Womöglich sind diese Probleme auf ihre Kindheit zurückzuführen. Bowie und ihre Schwester wurden von ihrer Mutter in jungen Jahren in ein Kinderheim abgegeben, später jedoch von ihrer Grossmutter adoptiert und unter ärmlichen Bedingungen grossgezogen. Sie wollte deshalb etwas zurückgeben, besuchte in den vergangenen Jahren regelmässig Kinderheime.
Womöglich wollte Bowie nun ihrem eigenen Kind die Liebe schenken, die sie von ihrer Mutter nie bekam. Nur wird es dazu leider nicht mehr kommen. (bir)