Vor rund zwei Wochen fand die 40. Austragung des Marathons von Mexiko-Stadt statt. Etwa 30'000 Läufer nahmen an der Jubiläumsausgabe teil. Doch aus dem Fest wurde ein handfester Sport-Skandal.
Wie mehrere Medien jetzt berichten, haben rund 11'000 Teilnehmer geschummelt und wurden disqualifiziert. So sollen sie nicht die volle Distanz über 42,195 Kilometer absolviert haben. Sie haben die Strecke abgekürzt und teils gar öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Durch die elektronischen Chips der Läufer konnte der Betrug festgestellt werden, die Ermittlungen laufen.
Boston-Marathon als Grund
Der Grund für den Betrug liegt in den USA, genauer gesagt in Boston. Die Läufer wollten sich nämlich für den berühmten Boston-Marathon qualifizieren. Nur wer 18 Monate vor dem Start des Events einen anderen Lauf in einer bestimmten Zeit absolviert, qualifiziert sich. Männer müssen je nach Alterskategorie unter drei Stunden und 4:50 Stunden bleiben, um sich zu qualifizieren, Frauen je nach Alterskategorie unter 3:30 Stunden und 5:20 Stunden.
«Das Sportinstitut von Mexiko-Stadt teilt mit, dass es die Fälle identifizieren wird, in denen die Teilnehmer des XL-Marathons während der Veranstaltung unsportliches Verhalten an den Tag gelegt haben. Die Zeiten ihrer Registrierung wurden für ungültig erklärt», erklärt die Organisation.
Schon 2017 Ärger
Und es ist nicht das erste Mal, dass der Marathon in der mexikanischen Hauptstadt von einem Skandal erschüttert wird. 2017 schummelten bereits 6000 Teilnehmer und wurden disqualifiziert.
Aus sportlicher Sicht schrieb der Bolivianer Hector Garibay Flores (35) in diesem Jahr Geschichte. Er lief den Marathon als erster Athlet überhaupt in unter 2:10 Stunden (02:08:23). Auch ganz ohne Bschiss. (bjl)