Das Doping-Chaos im Hause Benfares weitet sich aus. Nach Sara Benfares (22) ist nun auch ihre Schwester Sofia (19) positiv auf Blutdoping getestet worden.
Während die beiden deutschen Mittelstreckenläuferinnen bereits von ihrem Verein LC Rehlingen ausgeschlossen wurden, warten die Athletinnen noch auf das offizielle Strafmass.
Krebsbehandlung als Ursache?
Es ist Ende Januar, als Sara Benfares in einer Dopingkontrolle hängenbleibt. Die junge Läuferin wird positiv auf EPO (Erythropoetin) sowie das Hormon Testosteron getestet und wird in der Folge aus dem Olympia-Team für 2024 ausgeschlossen.
Vater und Trainer Samir Benfares (55), seinerseits auch ehemaliger Mittelstreckenläufer, reagiert danach auf den Doping-Befund gegenüber dem französischen Portal «SPE15» mit einer schockierenden Klarstellung: Tochter Sara leide an Knochenkrebs, weshalb sie mit EPO und Testosteron behandelt worden sei.
Rasch wird der Erklärungsansatz von Papa Benfares allerdings angezweifelt. Zwar kann EPO tatsächlich in der Krebsbehandlung eingesetzt werden, um eine mögliche Blutarmut zu verhindern. Für Testosteron taugt diese Begründung allerdings nicht.
Zweifel wachsen nach zweitem Doping-Fall
Auch der von Samir Benfares skizzierte Krankheitsverlauf seiner Tochter passt nicht mit den Wettkampfleistungen und den Social-Media-Aktivitäten von Sara Benfares zusammen.
So hatte sich Sara Benfares im Oktober, einen Monat nach der mutmasslichen Diagnose und der damit verbundenen Chemotherapie, auf Instagram bereits wieder bei intensiven Trainingseinheiten präsentiert. Anfang Dezember lief sie dann an der Escalade in Genf über 20 Kilometer eine sehr starke Zeit. Die Erklärung ihres Vaters? Er schreibt diesen Erfolg ihrem «natürlichen Talent» zu – die Trainings-Posts seien inszeniert gewesen, um einen Sponsorenvertrag zu retten.
Nun werden ganz neue Vorwürfe gegen die Familie Benfares laut. Mit den positiven EPO-Werten bei Saras Schwester Sofia wird die Krebs-Geschichte noch stärker angezweifelt. Es wäre eine üble und besonders geschmacklose Ausrede für ein Dopingvergehen.