Jetzt gehts für Simon Ehammer (24) und Trainer Karl Wyler ab in ein schottisches Pub! Der Appenzeller holt in Glasgow an der Hallen-WM im Siebenkampf-Krimi WM-Gold – besser gehts nicht.
«Mein Trainer, Karl Wyler, hat schon gesagt, dass er in ein richtig gutes, schottisches Pub möchte», sagte der Ehammer vor der Abreise zu Blick. Die Bedingung: Der Weitsprungspezialist muss in Glasgow abliefern. Das macht er. Und wie. Der Schweizer wird Weltmeister, es ist sein erster globaler Triumph bei Titelkämpfen. Es ist nach zwei Jahren schon wieder eine WM-Goldmedaille in der Halle für die Schweiz, 2022 gewann Mujinga Kambundji in Belgrad. Bei den Männern ist Ehammer gar der erste Schweizer Hallen-Champion seit Kugelstoss-Legende Werner Günthör, der 1991 in Sevilla gewann.
Grosse norwegische Gefahr
Ehammer strahlt nach dem Krimi im abschliessenden 1000-Meter-Lauf bei SRF: «Das ist wirklich genial, es waren zwei strenge Tage hier. Ich bin mega froh, dass es gereicht hat.» Die grosse Gefahr ging vom Norweger Sander Skotheim (21) aus. Dieser lief in seiner Paradedisziplin sofort vorneweg und siegt mit starken 2:33,23 Min. Ehammer hält dagegen und kämpft um die entscheidenden Sekundenbruchteile.
«Es wurde enger, als ich gehofft hatte. Ich habe gewusst, dass er schnell laufen wird, ich wollte es einfach mit meinem Tempo angehen. Bei 800 Metern habe ich, wie mit dem Trainer abgemacht, dann den Pinsel runtergedrückt.» Das verhilft Ehammer zu 2:46,03 Min und damit zur persönlichen Bestzeit. Elf Punkte Vorsprung rettet er so in der Tabelle – WM-Gold für die Schweiz.
Schulter-OP und Reha
Wow. Ehammer meldet sich mit einem echten Knall im Olympia-Jahr an. Während zum Beispiel beide Kambundji-Schwestern in der Saison mit Paris als Höhepunkt auf die Hallen-WM verzichten, baute sie der Appenzeller Überflieger bewusst ein, um wettkampfmässige Reize zu setzen. Und eben auch, um nach seiner Schulter-OP und den drei Monate Reha zu sehen, wo er auf internationalem Level steht. Das Ergebnis ist der WM-Titel. Da liegt für Ehammer und Erfolgscoach Wyler allemal ein Belohnungs-Whisky in einem Pub drin.