Am vergangenen Wochenende platzte der Knoten endgültig: In La Chaux-de-Fonds pulverisierte Jason Joseph (22) seinen eigenen Schweizer Rekord über 110 m Hürden. 13,12 Sekunden leuchteten am Ende auf der Anzeigetafel auf, der Baselbieter war fast zwei Zehntel schneller unterwegs als bei seiner bisherigen Bestzeit – auch, weil ihm der Rückenwind einen mächtigen Schub gab.
«Der Lauf in La Chaux-de-Fonds war sehr gut, noch nicht perfekt», sagt Joseph. «Ich denke, dass mir die äusseren Bedingungen sehr geholfen haben. Wenn ich den perfekten Lauf habe und noch einmal die perfekten äusseren Bedingungen, dann geht es vielleicht noch etwas schneller. Aber das muss dann ein Lauf sein, wie man ihn nur wenige Male in seiner Karriere erwischt.»
Auch Del Ponte startet
Am Samstag in Bern steht nun beim Citius-Meeting die Bestätigung an. «Möglichst nah» am neuen Schweizer Rekord wäre Joseph gerne. Sicher ist schon jetzt: Die Kurve hat er in dieser Saison endgültig noch gekriegt. Nach harzigem Beginn mit enttäuschenden Zeiten qualifizierte er sich erst Ende Juni definitiv für die Olympischen Spiele – obwohl die Hoffnungen nach der Saisonvorbereitung bei Star-Coach Rana Reider gross waren. Aber jetzt läufts. «Mein Ziel ist für die restliche Saison ist es, die Zeit von letztem Samstag zu bestätigen. Ich hoffe, dass ich noch ein paar Wettkämpfe machen kann, in welchen ich sehr schnell laufe.»
In Bern ist er nicht der einzige Rekord-Sprinter am Start. Mit Ajla del Ponte kommt die schnellste Schweizerin über 100 m ins Wankdorf, auch sie verbesserte in La Chaux-de-Fonds ihren Rekord. (eg)