Zum Abschluss der erfolgreichsten U23-EM aller Zeiten gewinnt das Schweizer Team in Espoo in Finnland zwei weitere Medaillen. Die 4x400-m-Frauenstaffel holt Silber, Timothé Mumenthaler über 200 m Bronze.
Michelle Gröbli (LC Regensdorf), Lena Wernli (LC Zürich), Giulia Senn (LC Zürich) und Catia Gubelmann (LAC TV Unterstrass) sorgen an der viertägigen U23-EM für den grossartigen Schlusspunkt aus Schweizer Sicht. Die vier Läuferinnen sind im 4x400-m-Final Teil eines Rennens, das an Dramatik kaum zu überbieten ist.
Frankreich fängt Schweiz noch ab
Die Schlussläuferin Gubelmann liegt zunächst an zweiter Stelle und schiebt sich 100 m vor dem Ziel an der führenden Polin vorbei an die Spitze. Erst auf den letzten Metern wird sie von der Französin noch abgefangen. Nur gerade zwei Hundertstel beträgt letztlich der Vorsprung von Frankreich gegenüber der Schweiz.
Mit 3:30,62 Minuten kann sich das helvetische Quartett nicht nur über die Silbermedaille freuen, sondern auch über einen nationalen U23-Rekord (bisher 3:32.89). Somit gewinnt die Schweiz in Espoo bei den Frauen sowohl über 4x100 (Bronze) als auch über 4x400 m eine Staffel-Medaille.
Mumenthaler wird Erwartungen gerecht
Der Sprinter Mumenthaler (Stade Genève) läuft im 200-m-Final in 20,85 Sekunden auf den 3. Platz und gewinnt damit die erhoffte Medaille. Als Nummer 2 der Entry List an den Start gegangen, wird Mumenthaler seiner Rolle als Podest-Anwärter gerecht.
Dieser Erfolg ist für den 20-jährigen Genfer die Bestätigung seiner starken Leistungen in der laufenden Saison, in der er seine persönliche Bestzeit über 200 m auf 20,50 Sekunden verbessert hat.
Die 4x400-m-Staffel der Männer mit Jérémy Valnet (Lausanne-Sports), Nick Stalder (TV Länggasse), Nahom Yirga (LC Zürich) und Lionel Spitz (Adliswil Track Team) erreicht in einem hochstehenden Final den 5. Platz. Mit 3:05,51 Minuten verbessert das Quartett den erst am Vortag in den Vorläufen aufgestellten Schweizer U23-Rekord (3:06,08).
Neuer Medaillenrekord für die Schweiz
Eine starke Leistung zeigt auch die Weitspringerin Ronja Wengi (LK Zug). Im dritten Versuch springt sie 6,41 m weit und übertrifft ihre persönliche Bestleistung damit um 11 cm. Mit dieser Weite verdient sich Wengi den 8. Platz.
Das 44-köpfige Team in Espoo knüpft mit seinen Resultaten nahtlos an die Erfolge der letzten Austragungen an. 2017 in Bydgoszcz in Polen (5), 2019 in Gävle in Schweden (4) und 2021 in Tallinn in Estland (5) gewann die Schweiz 14 Medaillen. Sechs Medaillen sind ein Rekordwert und zeugen von der erfreulichen Entwicklung der Schweizer Leichtathletik. (SDA)