«Es ist ein Wahnsinn»
Del Ponte gewinnt EM-Gold in Rekordzeit

Die Tessiner Sprinterin Ajla Del Ponte (24) macht sich bei der Hallen-EM in Torun (Pol) zur neuen Heldin der Schweizer Leichtathletik.
Publiziert: 07.03.2021 um 20:42 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2021 um 19:22 Uhr
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An der Hallen-EM in Polen sprintet Ajla Del Ponte allen davon.
Foto: AFP
Carl Schönenberger

Ajla Del Ponte wird Indoor-Europameisterin über 60 m – etwas, das vor ihr nicht einmal Mujinga Kambundji gelungen ist. Und mit 7,03 Sekunden ist Del Ponte exakt gleich schnell, wie Mujinga 2018 bei ihrem besten Hallen-Sprint war.

«Es ist ein Wahnsinn, so viele Emotionen», sagt Ajla beim Blitz-Interview nach ihrem Coup und wird dann von Tränen übermannt. «Ich habe mir nur gesagt, lauf, lauf, lauf! Die letzten Jahre waren hart, jetzt ist dieser Titel ein grossartiges Gefühl. Ich habe die ganze Saison gespürt, dass ich diese 7,03 Sekunden in den Beinen habe. Der Sieg mit so grossem Vorsprung ist wunderbar.»

Ja, der Vorsprung von 19 Hundertstelsekunden auf die zweitplatzierte Finnin Lotta Kemppinen – im Kurzsprint ist das eine Weltreise. Ajla legt die Grundlage dazu beim Start, bisher in dieser Saison noch am ehesten ihre Schwachstelle. Aber ihr Coach Laurent Meuwly hat stets betont, bis zur EM sei das behoben.

Sicher, Del Ponte profitiert davon, dass die schnellste Britin Dina Asher-Smith auf die Hallen-EM verzichtet hat. Dann wird auch noch Ewa Swoboda, Polens Lokalmatadorin, im letzten Moment wegen eines positiven Covid-Tests aus dem Rennen genommen. Aber auch die hätten es gegen Ajla schwer gehabt – die 7,03 bedeuten nämlich Jahres-Weltbestleistung!

Ein grandioser EM-Abschluss nach einem rabenschwarzen Start in den Sonntag. Simon Ehammer übernachtet im Siebenkampf auf Medaillenkurs, zieht am Sonntag im Hürdensprint mit 7,82 Sekunden die Erfolgsspur weiter. Dann im Stabhochsprung der Absturz, kein gültiger Versuch über 4,50 m. Aus – vorbei! Für den Appenzeller ein klarer Wink für Olympia. Bereits bei der Hallen-SM in Magglingen ist er mit einem Stabnuller aus den Wolken ge­fallen. Da gibts in den nächsten Monaten noch sehr viel Nachholbedarf.

Lore Hoffmann sieht den 800-m-Final nur von hinten und wird mit 2:04,84 Minuten Fünfte

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