Traurige Nachrichten aus der Leichtathletik-Szene. Shavez Hart (29), Sprinter von den Bahamas, wurde auf offener Strasse ermordet.
Passiert ist es in der Nacht auf Samstag in seiner Heimatstadt Mount Hope auf der Insel Abaco. Das Unfassbare daran: Hart wollte offenbar einfach nur einen Streit schlichten.
Zivilcourage teuer bezahlt
Auf einem Parkplatz war eine Gruppe von Männern aneinandergeraten. Seine Zivilcourage bezahlte Hart mit seinem Leben. Als er dazwischen ging, holte einer der Streitenden aus seinem Auto eine Waffe und feuerte einen Schuss in seine Brust ab. Laut lokalen Medienberichten wurde er nach der Tat ins Krankenhaus gebracht. Dort konnte jedoch nur noch sein Tod festgestellt werden.
Für die Familie ein Schock – auch weil das Ganze wenige Tage vor dem 30. Geburtstag Harts passierte. Ein schwacher Trost ist, dass die Polizei zumindest einen Verdächtigen festnehmen konnte.
Bahamas-Sportminister Mario Bowleg ist bestürzt über die Tat. «Mit grosser Trauer spreche ich der Familie des verstorbenen Olympia-Teilnehmers Shavez Hart mein tief empfundenes Beileid aus», lässt er verlauten.
WM-Silber als Höhepunkt
Hart gilt als einer der erfolgreichsten Sprinter in der Geschichte der Bahamas. Er wurde achtmal Sprint-Staatsmeister und gewann mit den 4x100m- und 4x400m-Staffeln auf internationaler Ebene zahlreiche Medaillen.
Als besonderes Highlight Staffel-Silber an der Hallen-WM 2016, wo er gemeinsam mit Michael Mathieu, Alonzo Russell und Chris Brown über die 4 x 400 m auch noch einen neuen nationalen Rekord aufstellte. Zudem nahm er 2016 an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil. Dort blieb er sowohl über 100 als auch über 200 m in den Vorläufen hängen.
Nun wurde seine Karriere auf tragische Weise beendet. Er wird sich nie wieder aus den Startblöcken katapultieren. (bir)