Stabhochspringerin Angelica Moser (23) ist im Olympia-Jahr eine der spannendsten Figuren der Schweizer Leichtathletik: Im Frühjahr wurde sie Hallen-Europameisterin und bewies, dass sie ihre Titelserie bei Nachwuchs-Meisterschaften auch bei den Erwachsenen bestätigen kann.
In der Outdoor-Saison trifft die Zürcher Überfliegerin aber auch auf sehr kuriose Probleme: Weil während der Corona-Pandemie wegen der Reisebeschränkungen weniger und kleinere Flugzeuge verkehren, kann sie ihre Stäbe nicht immer auf direktem Weg an die Wettkämpfe mitnehmen.
Trainer Inocencio fährt mit den Stäben schon mal voraus
Heisst: Entweder muss Moser über Umwege reisen – oder sich etwas einfallen lassen. So wie vor dem Diamond-League-Meeting am Freitag in Monaco: Trainer Damien Inocencio fuhr diese Woche mit dem Auto vor, um die Stäbe rechtzeitig ins Fürstentum an der französischen Riviera zu bringen.
Manchmal ist der Aufwand aber auch zu gross: So verzichtet Moser auf den Diamond-League-Start in Gateshead nächste Woche. Auf dem Direktflug nach Newcastle wäre kein Platz für die langen Stäbe gewesen und als Alternative hätte sich einzig die Anreise via London angeboten – mit einer sechsstündigen Autofahrt in den Nordosten Englands.
Hauptprobe vor Olympia
So wird Monaco, wo praktisch die gesamte Weltklasse antritt, nun zur Hauptprobe vor den Olympischen Spielen. Und zum Formtest: Nach ihrem Sturz an den Schweizer Meisterschaften sprang sie in Stockholm zuletzt immerhin auf 4,61 m. «Sehr erfreulich und sehr wichtig», sagte sie dem «Landboten» dazu. Moser hofft, bald «die Sicherheit zurückzugewinnen» – damit sie wieder richtig abheben kann.
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Ebenfalls in Monaco am Start: Mujinga Kambundji über 200 m. Der Schweizer Hochsprung-Rekordhalter Loic Gasch muss dagegen angeschlagen (Rücken) passen.