Am Samstag musste Thaiboxer Dani Rodriguez (25) nach zuvor 41 Siegen hintereinander in Bangkok die erste Niederlage seiner Karriere einstecken. Im Halbfinal der Rajadamnern World Series (RWS) sprachen die Punktrichter nach Ablauf der drei Runden seinem Gegner Yodwicha Porboonsit (27) den Sieg zu. Doch keiner weiss so recht, wieso.
Denn Rodriguez ist über den ganzen Kampf hinweg besser als sein thailändischer Gegner, der mit 192 Siegen aus 252 Kämpfen ein echter Superstar der Szene ist. Der Schweizer dominiert und landet die härteren Treffer. Und trotzdem geht der Sieg an den Lokalmatador.
«Hier ist irgendetwas faul»
Für Rodriguez' Trainer und Ausbilder Leonardo «Dado» Irmici ein Rätsel: «Es ist unverständlich. Gerade in der 3. Runde ist Yodwicha nur noch weggerannt und hat nichts für den Kampf gemacht. Und trotzdem hat ein Punktrichter auch diese Runde für ihn gewertet», sagt er zu Blick.
Das Unverständnis für den Entscheid ist in Rodriguez' Lager riesig. Wie kann so etwas in einem solchen Kampf passieren? «Für uns ist hier irgendetwas faul, denn es gab keine Argumente, die für einen Sieg Yodwichas sprechen», sagt Irmici.
Auch in Thailand sorgt die kontroverse Entscheidung für Kopfschütteln. Experten, Medien und Online-Foren sind sich einig, dass der Schweizer den Kampf hätte gewinnen müssen. Unter den offiziellen Instagram-Posts des RWS-Accounts zeigen sich die Fans empört, zahlreiche Kommentare sprechen von einem Fehlentscheid oder gar von «Raub».
Rekurs eingelegt
Das Team von Rodriguez hat nun offiziell Rekurs gegen den Entscheid eingelegt. «Wir werden das Urteil anfechten», so Irmici. Auf diesem Weg erhofft man sich, dass man den ungeschlagenen Kampfrekord von Dani Rodriguez doch noch wahren kann. «Sollte dies gelingen, müsste auch der Kampf wiederholt werden», ist für den Trainer klar.
Im letzten Jahr traf Rodriguez bereits zweimal auf Yodwicha und konnte beide Aufeinandertreffen für sich entscheiden. Dabei sei aber gerade der zweite Kampf sehr eng gewesen. «Damals war das Duell wirklich auf Augenhöhe und wir hätten da auch eine Niederlage oder ein Unentschieden akzeptiert», erinnert sich Irmici.
Wurde der einheimische Kämpfer also schlicht bevorzugt, um nicht ein drittes Mal gegen Rodriguez zu verlieren? Im Moment alles nur Spekulation, eine Antwort auf den Rekurs steht noch aus.
Für Rodriguez selbst ist aber klar, er hat den Kampf nicht verloren. Auf Instagram schreibt er unter seinen neusten Post: «Ich fühle mich immer noch unbesiegt. Die Welt kennt das richtige Ergebnis!»