K1-Kämpfer Giger erlebt irrsten Tag des Lebens
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K1-Kämpfer Rico Giger:Ex-Bachelorette-Kandidat steigt mit Schwyzerörgeli in Ring

Thurgauer K1-Kämpfer Rico Giger
Ex-Bachelorette-Kandidat steigt mit Schwyzerörgeli in Ring

In der Disziplin der Schweizer K1-Legende Andy Hug (†35) gibt heute Rico «Ramba» Giger (31) den Ton an. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Publiziert: 03.09.2020 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2020 um 20:54 Uhr
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Längst legendär: Rico Giger spielt vor seinen Kämpfen Schwyzerörgeli.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Matthias Dubach (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Es gehört zum Kampfsport dazu wie die harten Schläge. Der oft martialische Auftritt beim Gang zum Ring, begleitet von passender Musik: Pumpende Hip-Hop-Beats. Laute Gitarren von AC/DC. Klassiker wie «Eye of the Tiger» oder Henry Maskes legendäres «Conquest of Paradise».

Doch urchige Schwyzerörgeli-Klänge? Die gibts als Einlaufmusik nur beim Schweizer K1-Kämpfer Rico «Ramba» Giger (31). Der Clou beim Weltmeister aus der Ostschweiz: Giger spielt das Örgeli vor seinen Kämpfen gleich selbst. Oft begleitet von seinem Vater René. «Früher habe ich einfach Örgeli-Musik aus den Boxen laufen lassen», sagt Giger, «doch dann entstand die Idee, vor dem Kampf gleich selber Örgeli zu spielen.»

Klar, dass in der Kampfsport-Szene der aussergewöhnliche Einmarsch des Thurgauers längst legendär ist. Auch Gigers hochschwangeren Freundin Albena gefällts: Sie tanzt gerne zu den Örgeli-Klängen.

Giger wollte es seinen Kritikern zeigen

Das ur-schweizerische Instrument spielen gelernt hat der Frauenfelder mit Wohnsitz in Wil SG als 23-Jähriger. «Mein Vater hörte in seinem Lastwagen immer dieselben Stücke. Da sagte ich: Ich brenne dir eine neue CD. Doch davor wollte ich es zuerst selber spielen lernen…»

Dass nach grossen Sprüchen Taten folgen sollten, lernte Giger auch zu Beginn seiner Kampfsport-Karriere. Als Teenager wird er Boxer. «Aber mir hat die Disziplin gefehlt.»

Weil sein Trainer aufhört, landet er per Zufall beim Kickboxen. Sein Ehrgeiz erwacht. «Alle sagten, ich schaffe es sowieso nicht. Da wollte ich es mir selber und allen beweisen», schildert Giger. Er verbringt ein Jahr in Thailand, wo ihm in Anlehnung an Rambo der Spitzname Ramba verpasst wird.

Er kämpfte um die Bachelorette

Giger kämpft sich hoch. Er holt bei einem der diversen Verbände den WM-Gürtel in der K1-Klasse bis 77 kg. Zuletzt kommt er einige Jahre als Profi durch, bis er nun in der Corona-Pandemie durch wegfallende Kämpfe wieder teilweise als Chauffeur und Personaltrainer arbeitet.

Doch der Thurgauer Tausendsassa ist mehr als ein musizierender Kickboxer. 2019 wirbt der baldige Vater («früher hatte ich ein Rockstar-Leben, doch das ist jetzt vorbei!») im TV bei 3+ um Bachelorette Andrina.

Bald wird er erneut im TV auftreten, darf aber noch nichts weiteres darüber verraten. Als Hobby kickt er bei 4.-Liga-Klub FC Münchwilen Genclerbirligi. «Ich kenne zwar die Fussballregeln gar nicht genau», sagt Giger lachend.

Im TV war er schon – jetzt solls ins Filmbusiness

Und dann ist da noch etwas, was für den Thurgauer in Zukunft sogar wichtiger sein soll als weitere WM-Gürtel. «Mein Fernziel ist das Filmbusiness», sagt er.

Daran arbeitet Giger aber bereits jetzt: Zusammen mit Kung-Fu-Star Andy Kunz (57), der einst den ersten Schweizer Martial-Arts-Film gedreht hat und sich längst im Film-Metier etabliert hat, soll der Streifen «Ramba» entstehen. Der Plot steht bereits, der Thurgauer zeigt die Zusammenfassung auf seinem Handy. Es ist eine Gangster-Story im Kampfsport-Milieu.

Doch vorerst will er seine Kampfbilanz von 21 K.o.-Siegen in 33 Karrierekämpfen weiter ausbauen, das nächste Mal am 5. September in Darmstadt bei einem 16-Mann-Turnier. Martialische Klänge vor dem Kampf braucht Giger dazu nicht. Sondern viel eher Vater Renés Lieblingsstück «Lenk» von Örgeli-Ernst Schläpfer!

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