Daniela Milanese verlässt SRF Sport. Schon wieder ein gewichtiger Abgang. Wie war Ihre Reaktion, als Frau Milanese Sie über ihre Kündigung informierte?
Roland Mägerle: Daniela hat mich angerufen. Das Schweizer Eishockey ist eine Herzensangelegenheit für sie, insofern war ich nicht komplett überrascht. Ich habe Verständnis für ihre Entscheidung, wenngleich ich diese aus unserer Sicht sehr schade finde. Das habe ich ihr auch so gesagt.
Haben Sie versucht, Daniela Milanese bei SRF zu halten?
In den letzten Jahren moderierte Daniela Live- und Magazinsendungen bei Olympia, im Eishockey und vielem mehr. Im August wird sie durch die European Championships führen. Ihr Betätigungsfeld war also sehr breit. Aber: Livespiele der National League können wir ihr in Zukunft nicht mehr bieten. Darum war ihre Entscheidung, die sie sich sicher reiflich überlegt hat, sehr klar.
Schon wieder verlassen 20 Dienstjahre das Haus SRF. Wie erklären Sie sich das?
Zwei Jahrzehnte im gleichen Unternehmen sind eine lange Zeit. Im Sport erlebt man in 20 Jahren sehr viel, erarbeitet sich ein grosses Netzwerk und Know-how. Alle Kolleginnen und Kollegen, die SRF Sport verlassen haben, haben ein externes Angebot erhalten, bei dem sie komplett ihrer Leidenschaft nachgehen können. Das haben sie sich erarbeitet und gilt es zu respektieren.
Steht ihr Abgang im direkten Zusammenhang mit dem Verlust der Hockeyrechte?
Wir werden auch in Zukunft viel Livehockey zeigen, neu mit stärkerem Fokus auf die Nationalteams. Aber Fakt ist: Livespiele der National League können wir ab der nächsten Saison nicht mehr zeigen. Danielas Herz schlägt für das Schweizer Eishockey, und das seit ihren ersten Tagen im Journalismus. Ihre Entscheidung empfinde ich als konsequent.
Gibt es im Haus eigentlich eine Taskforce oder etwas ähnliches, die sich diesem Thema annimmt? Von aussen betrachtet ist die Reihe von Abgängen langsam mehr als augenfällig.
Der Medienwandel ist Realität. Im Sport hat dieser Wandel in den letzten Jahren einen neuen Markt geschaffen – und damit auch neue Möglichkeiten für die Medienschaffenden. Das Erfreuliche dabei ist: Es wechseln auch viele talentierte Leute zu uns. Zum Beispiel Annette Fetscherin, Reto Müller, Stephan Liniger, Sibylle Eberle oder Dominic Ledergeber. Sie packen nun die Chance bei SRF Sport.
Milanese arbeitete als Moderatorin, Produzentin, Projektleiterin. Mit Jann Billeter und Stefan Bürer haben innert Jahresfrist zwei weitere prominente Mitarbeiter mit rund 20 Dienstjahren gekündigt. Wie kompensieren Sie diesen Know-how-Abfluss?
Diese Abgänge sind sehr schade. Nicht nur wegen dem Know-how, vor allem fehlen sie auch als Persönlichkeiten. Wir verfügen weiterhin über sehr viel Kompetenz. Unsere Mitarbeitenden machen täglich einen grossartigen Job. Ausserdem schafft jede Veränderung auch Chancen für neue Stimmen und Gesichter.
Man hört SRF-Sport-intern von einer schlechten Stimmung gegenüber der Führung. Vor allem die Kommunikation rund um den Verlust der Hockeyrechte habe für Wirbel gesorgt. Haben Sie intern ein Problem?
Die Verhandlungen zur National League waren sehr komplex. Über ein Jahr war nicht klar, welche Rechte wir haben werden. Dass das interne Informationsbedürfnis während einer solchen Phase der Unsicherheit gross ist, verstehe ich gut. Allerdings sind wir bei derartigen Gesprächen immer auch an eine strenge Vertraulichkeit gebunden.
Klar, Missmut gibt es bei Veränderungen, das lässt sich nicht verhindern. Das Ausmass wirkt von aussen betrachtet aber recht massiv. Wie kann die Stimmung verbessert werden?
Die Live-Rechte der National League sind ein Verlust, der schmerzt. Wir lernen auch immer wieder dazu, wie die Informationen intern besser fliessen können. Und wir beziehen unsere Mitarbeitenden eng in die Ausgestaltung der künftigen Berichterstattung ein. Dieser Prozess ist bereits im Gang.
Mit dem Wegfall der Hockeysendungen wird ihr Sport-Team nächstes Jahr viel weniger Sendungen haben, die es bewerkstelligen muss. Wir nehmen an, die Stelle von Daniela Milanese wird deshalb nicht ersetzt?
Doch, die Stellenprozente von Daniela brauchen wir auch künftig. Wir bieten dem Publikum weiterhin ein einzigartiges Sportprogramm. Im Eishockey bauen wir unser Angebot zu den Nationalteams der Frauen und Männer sogar aus, die «Euro Hockey Tour» kommt auch dazu. Und natürlich bleiben die WM und der Spengler Cup die nächsten Jahre im Programm. Für all das sind wir langfristig auf qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen.
Werden weitere Stellen abgebaut?
Nein, ein Stellenabbau ist nicht geplant.
Was für eine Überraschung. Sie verlassen SRF Sport. Wie ist es dazu gekommen?
Daniela Milanese: Eishockey ist für mich eine Herzensangelegenheit. Seit ich 1995 meine erste Stelle als Eishockey-Journalistin antreten durfte, war die Eishockeyberichterstattung stets prägender Teil meines Berufsalltages. Nun hat sich die Rechtesituation im Schweizer Eishockey aber stark verändert und für mich war klar, dass ich weiterhin auch als Journalistin um den Schweizer Meistertitel kämpfen respektive darüber berichten will. Oder anders gesagt: das Eishockey zieht weiter und ich mit ihm.
Sie werden bei MySports als Moderatorin und Produzentin arbeiten? Worauf freuen Sie sich?
Auf alles! Mitgestalten und mitprägen – und das in einem hockey-verrückten Team. Diese Aussicht beflügelt mich.
Was wird Ihnen fehlen?
Ich durfte in den letzten Jahren an der Seite von aussergewöhnlichen Kolleginnen und Kollegen arbeiten. Sie werden mir sicher fehlen. Ansonsten hatte ich bei SRF Sport das Privileg, bei unzähligen nationalen und internationalen Highlights mitwirken zu dürfen. Ich konnte so viele emotionale Momente an vorderster Stelle miterleben. Nun freue ich mich aber, mich voll und ganz auf eine Sache zu fokussieren und das Eishockey in all seinen Facetten für die Zuschauerinnen und Zuschauer erlebbar zu machen.
Sie werden mit Jann Billeter und Stefan Bürer auf zwei alte Bekannte stossen bei MySports. Waren die beiden ein weiteres gutes Argument für den Wechsel?
Ich schätze Jann und Stefan sehr und freue ich mich natürlich, dass wir zukünftig wieder im selben Team spielen. Aber sowieso ist das ganze Team von MySports mit Herz und Seele beim Eishockey – da fühle ich mich sehr gut aufgehoben und freue mich darauf, mit diesem Team die Berichterstattung rund um das Eishockey in der Schweiz mitzuprägen.
Wann werden wir Sie zum letzten Mal am Bildschirm sehen?
Anlässlich der European Championships in München. Dort werde ich ein letztes Mal durchs SRF-Programm führen. Ein toller Abschluss, auf den ich mich freue!
Die Sportschweiz hat ihr «Ade mitnang» im Ohr. Bald werden Sie diese Worte bei SRF zum letzten Mal sagen. Können Sie schon abschätzen, wie emotional Sie beim finalen Adieu sein werden?
Wer mich kennt weiss, dass ich ein sehr emotionaler Mensch bin. Ich weine, wenn Roger Federer die French Open gewinnt, aber auch wenn Jan Kovar nach einem intensiven Playoff-Final seinen unterlegenen Bruder Jakub umarmt. Ich schäme mich nicht für meine Gefühle. 23 Jahre sind zudem eine lange Zeit. Es würde mich eher irritieren, wenn mich das finale Adieu völlig kalt lassen würde.
Was für eine Überraschung. Sie verlassen SRF Sport. Wie ist es dazu gekommen?
Daniela Milanese: Eishockey ist für mich eine Herzensangelegenheit. Seit ich 1995 meine erste Stelle als Eishockey-Journalistin antreten durfte, war die Eishockeyberichterstattung stets prägender Teil meines Berufsalltages. Nun hat sich die Rechtesituation im Schweizer Eishockey aber stark verändert und für mich war klar, dass ich weiterhin auch als Journalistin um den Schweizer Meistertitel kämpfen respektive darüber berichten will. Oder anders gesagt: das Eishockey zieht weiter und ich mit ihm.
Sie werden bei MySports als Moderatorin und Produzentin arbeiten? Worauf freuen Sie sich?
Auf alles! Mitgestalten und mitprägen – und das in einem hockey-verrückten Team. Diese Aussicht beflügelt mich.
Was wird Ihnen fehlen?
Ich durfte in den letzten Jahren an der Seite von aussergewöhnlichen Kolleginnen und Kollegen arbeiten. Sie werden mir sicher fehlen. Ansonsten hatte ich bei SRF Sport das Privileg, bei unzähligen nationalen und internationalen Highlights mitwirken zu dürfen. Ich konnte so viele emotionale Momente an vorderster Stelle miterleben. Nun freue ich mich aber, mich voll und ganz auf eine Sache zu fokussieren und das Eishockey in all seinen Facetten für die Zuschauerinnen und Zuschauer erlebbar zu machen.
Sie werden mit Jann Billeter und Stefan Bürer auf zwei alte Bekannte stossen bei MySports. Waren die beiden ein weiteres gutes Argument für den Wechsel?
Ich schätze Jann und Stefan sehr und freue ich mich natürlich, dass wir zukünftig wieder im selben Team spielen. Aber sowieso ist das ganze Team von MySports mit Herz und Seele beim Eishockey – da fühle ich mich sehr gut aufgehoben und freue mich darauf, mit diesem Team die Berichterstattung rund um das Eishockey in der Schweiz mitzuprägen.
Wann werden wir Sie zum letzten Mal am Bildschirm sehen?
Anlässlich der European Championships in München. Dort werde ich ein letztes Mal durchs SRF-Programm führen. Ein toller Abschluss, auf den ich mich freue!
Die Sportschweiz hat ihr «Ade mitnang» im Ohr. Bald werden Sie diese Worte bei SRF zum letzten Mal sagen. Können Sie schon abschätzen, wie emotional Sie beim finalen Adieu sein werden?
Wer mich kennt weiss, dass ich ein sehr emotionaler Mensch bin. Ich weine, wenn Roger Federer die French Open gewinnt, aber auch wenn Jan Kovar nach einem intensiven Playoff-Final seinen unterlegenen Bruder Jakub umarmt. Ich schäme mich nicht für meine Gefühle. 23 Jahre sind zudem eine lange Zeit. Es würde mich eher irritieren, wenn mich das finale Adieu völlig kalt lassen würde.