Zwei Monate vor Rekordspiel
Handball-Nati probt den EM-Ernstfall

Mit drei Testspielen in Tunesien holt sich die Handball-Nati den vorletzten Schliff vor der EM im Januar.
Publiziert: 02.11.2023 um 10:04 Uhr
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Die Schweizer Handball-Nati reist fast in Bestbestzung an die Testspiele in Tunesien.
Foto: keystone-sda.ch
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Christian MüllerRedaktor Sport

Am 10. Januar trifft unsere Handball-Nati zum EM-Auftakt in Düsseldorf (D) auf Deutschland. Und dies vor 50'000 Zuschauern. Die Partie vor der Rekordkulisse gegen die grösste Handball-Nation der Welt wird für den Schweizer Verband zum Ausnahmeereignis.

Und ein solches wirft seine Schatten voraus: So reist die Nati diese Woche mit voller Kapelle zu drei Testländerspielen nach Tunesien. Dies ist bemerkenswert, weil solche Länderspieltermine auch schon von Spielern ausgelassen wurden, um kleinere Verletzungen aus den ersten Saisonmonaten auszukurieren. 

Nun kann Nationaltrainer Michael Suter (48) aber aus dem Vollen schöpfen. Vom prognostizierten EM-Kader fehlt einzig der rekonvaleszente Nicolas Raemy (31). «Ich bin glücklich, sind alle Leistungsträger fit und überzeugt, dass wir mit den Spielen im November eine erfolgreiche Basis hinsichtlich der Euro-Kampagne im Januar legen können», sagt Suter. 

Neben Teamleader Andy Schmid (40) stehen neun Bundesliga-Profis im Aufgebot, darunter mit Manuel Zehnder (24) auch der aktuelle Leader der Torschützenliste. Es ist jener Kern, dem Suter seit Jahren das Vertrauen schenkt. Ein Kampf um die EM-Plätze ist nicht zu erwarten.

Nati-Kader für Testspiele in Tunesien

Ben Romdhane Mehdi (Kadetten Schaffhausen)
Ben Romdhane Sadok (Kadetten Schaffhausen)
Gerbl Maximilian (TSV Hannover-Burgdorf)
Grazioli Leonard (TV Hüttenberg)
Küttel Dimitrij (HC Kriens-Luzern)
Laube Lukas (TVB Stuttgart)
Lier Marvin (Kadetten Schaffhausen)
Markovic Zoran (Kadetten Schaffhausen)
Maros Luka (Kadetten Schaffhausen)
Meister Lucas (SC Magdeburg)
Portner Nikola (SC Magdeburg)
Röthlisberger Samuel (TVB 1898 Stuttgart)
Rubin Lenny (HSG Wetzlar)
Schelker Jonas (HC Kriens-Luzern)
Schmid Andy (HC Kriens-Luzern)
Tynowski Cédrie (Pfadi Winterthur)
Zehnder Manuel (ThSV Eisenach)
Zehnder Samuel (TBV Lemgo Lippe)

Ben Romdhane Mehdi (Kadetten Schaffhausen)
Ben Romdhane Sadok (Kadetten Schaffhausen)
Gerbl Maximilian (TSV Hannover-Burgdorf)
Grazioli Leonard (TV Hüttenberg)
Küttel Dimitrij (HC Kriens-Luzern)
Laube Lukas (TVB Stuttgart)
Lier Marvin (Kadetten Schaffhausen)
Markovic Zoran (Kadetten Schaffhausen)
Maros Luka (Kadetten Schaffhausen)
Meister Lucas (SC Magdeburg)
Portner Nikola (SC Magdeburg)
Röthlisberger Samuel (TVB 1898 Stuttgart)
Rubin Lenny (HSG Wetzlar)
Schelker Jonas (HC Kriens-Luzern)
Schmid Andy (HC Kriens-Luzern)
Tynowski Cédrie (Pfadi Winterthur)
Zehnder Manuel (ThSV Eisenach)
Zehnder Samuel (TBV Lemgo Lippe)

Stattdessen kann die Nati in Hammamet (rund 300 km von der Hauptstadt Tunis entfernt) ab Donnerstag mit drei Spielen in drei Tagen gegen Portugal, Österreich und Tunesien schon einmal den EM-Ernstfall simulieren. «Wir freuen uns auf drei spannende Vergleiche mit starken Gegnern», so Suter. Insbesondere von der Stärke der Portugiesen können die Schweizer seit den beiden deutlichen Niederlagen in der WM-Quali letztes Jahr ein Liedchen singen. 

Für Suter sind es genau die richtigen Vorbereitungsgegner: «Die Vorfreude auf die EM im Januar und insbesondere das Weltrekord-Spiel steigt. Jetzt nutzen wir die gemeinsamen Trainingseinheiten um uns Schritt für Schritt an das EM-Niveau heranzutasten.» Die letzten Tests stehen anfangs Januar im Rahmen des Yellow Cups in Winterthur auf dem Programm. 

Um es später an der EM aus der Vorrundengruppe herauszuschaffen, wird es mindestens einen Exploit brauchen: entweder im Rekordspiel gegen Gastgeber Deutschland oder vier Tage später in Berlin gegen Gold-Mitfavorit Frankreich. 

Für Michael Suter werden es die vorerst letzten Auftritte auf der ganz grossen Bühne sein. Im Sommer macht er Platz für Nachfolger Andy Schmid. Für Suter gehts dann in St. Gallen weiter, wo er als Trainer und Sportchef den Traditionsklub Otmar zurück in Richtung nationale Spitze führen will. 

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