In einem Punkt waren sich die deutschen Handball-Experten vor dem Saisonstart einig: Die beiden Aufsteiger Eisenach und Balingen steigen gleich wieder ab. Zu gross sei der Qualitätsunterschied zu den etablierten Bundesligisten.
Dass die Prognose bisher nicht eingetroffen ist und Eisenach nach zehn Spieltagen mit sieben Punkten im Mittelfeld steht, ist auch das Verdienst von drei Schweizern: Topskorer Manuel Zehnder (23), Trainer Misha Kaufmann (39) und Flügel Timothy Reichmuth (24). «Wir haben diese Einschätzungen natürlich mitbekommen», sagt Zehnder. «Sie waren noch eine zusätzliche Motivation. Wir wussten, was wir können und sind vom Saisonstart deshalb nicht wirklich überrascht.»
Neben den taumelnden Giganten aus Kiel und Flensburg ist der überraschende Aufsteiger das Gesprächsthema der ersten Bundesliga-Spieltage. Nach den Gründen muss Zehnder nicht lange suchen: «Misha ist ein Weltklasse-Trainer. Er ist taktisch flexibel und stellt uns jeweils perfekt auf die Gegner ein.» Insbesondere die ungewohnt offensive Verteidigung mit drei vorgezogenen Spielern stellt andere Teams reihenweise vor Probleme.
Dass Zehnder seinen Trainer so sehr lobt, liegt auch an der speziellen Beziehung der beiden: Schon in der Schweiz spielte er bei Suhr Aarau unter Kaufmann. Sie kennen sich inzwischen seit fast zehn Jahren. Nun wollen sie gemeinsam den Ligaerhalt schaffen. «Diese Liga schläft nicht. Wir müssen unser Spiel anpassen können und die Lehren aus den bisherigen sechs Niederlagen ziehen», sagt Zehnder. Gepunktet hat Eisenach bisher nur in der heimischen Werner-Assmann-Halle, die mit gut 3000 Plätzen zwar zu den kleinsten, aber auch den lautesten der Liga gehört.
Erwartungsgemäss mischen von den Schweizern einzig Nikola Portner (29) und Lucas Meister (27) mit dem SC Magdeburg ganz vorne in der Bundesliga mit. Der Champions-League-Sieger liegt drei Punkte hinter Leader Berlin auf Platz zwei. Nati-Goalie Portner brilliert dabei mit den zweitmeisten Paraden und der fünftbesten Abwehrquote aller Goalies. Im gesicherten Mittelfeld bewegt sich Maximilian Gerbl (28) mit Hannover, wobei er am rechten Flügel weniger Spielzeit sieht als noch in der letzten Saison. Lenny Rubin (27, Wetzlar), Samuel Röthlisberger (27) und Lukas Laube (23, beide Stuttgart) sowie Samuel Zehnder (23, Lemgo) stehen mit ihren Teams in der noch sehr engen zweiten Tabellenhälfte.
Erwartungsgemäss mischen von den Schweizern einzig Nikola Portner (29) und Lucas Meister (27) mit dem SC Magdeburg ganz vorne in der Bundesliga mit. Der Champions-League-Sieger liegt drei Punkte hinter Leader Berlin auf Platz zwei. Nati-Goalie Portner brilliert dabei mit den zweitmeisten Paraden und der fünftbesten Abwehrquote aller Goalies. Im gesicherten Mittelfeld bewegt sich Maximilian Gerbl (28) mit Hannover, wobei er am rechten Flügel weniger Spielzeit sieht als noch in der letzten Saison. Lenny Rubin (27, Wetzlar), Samuel Röthlisberger (27) und Lukas Laube (23, beide Stuttgart) sowie Samuel Zehnder (23, Lemgo) stehen mit ihren Teams in der noch sehr engen zweiten Tabellenhälfte.
Zehnder blüht auf
Für Zehnder persönlich ist die Ausleihe zum Aufsteiger nach einer für ihn enttäuschenden ersten Bundesliga-Saison beim ambitionierten HC Erlangen so oder so eine Traumkonstellation: «Ich geniesse hier das volle Vertrauen vom Trainer und darf mal einen Fehler machen. Bei Erlangen sass ich sofort wieder auf der Bank, wenn ich nicht performt habe.» Mit 71 Toren ist er drittbester Torschütze der Liga, wobei noch der eine oder andere Fehlwurf zu viel dabei ist, wie er selbst sagt. Zehnders Vertrag bei Erlangen läuft noch bis 2026. Ob er nach dieser Saison in die Region Nürnberg zurückkehrt oder in Eisenach (Bundesland Thüringen) bleibt, ist noch offen.
Klar ist dafür, dass von seiner Qualität und seinem Tempo auch die Schweizer Nati profitieren soll. Nach einem zögerlichen Start – Zehnder hätte wegen seiner deutschen Mutter auch für den DHB spielen können – ist er inzwischen fixer Bestandteil von Michael Suters Team. Dass er wie Teamleader Andy Schmid (40) am liebsten auf der Spielmacherposition eingesetzt wird, sieht Zehnder unproblematisch: «Natürlich möchte ich immer spielen. Aber nur weil ich jetzt zehn gute Bundesliga-Spiele gemacht habe, verlange ich nicht, dass sich Andy auf die Bank setzen muss.»