Endlich gute Neuigkeiten für Nikola Portner (30): Der seit Mitte April suspendierte Goalie der Handball-Nati und des deutschen Meisters Magdeburg ist vom Präsidium der Bundesliga freigesprochen worden.
Bei Portner wurde in einer Dopingprobe im März ein auffälliger Wert an D-Methamphetamin – auch bekannt als Crystal Meth – festgestellt. Nun haben offenbar auch Aussagen aus Partners Umfeld aber zum unerwarteten Freispruch geführt. Diese lassen «den absichtlichen Konsum von Dopingmitteln als sehr unwahrscheinlich erscheinen», schreibt die Handball-Bundesliga.
Es ist das (vorläufige) Ende einer 2,5-monatigen Leidenszeit. Zwar könnte der Freispruch von der nationalen oder internationalen Anti-Doping-Agentur noch gekippt werden, wahrscheinlich ist dies aber nicht.
«Man fühlt sich alleine und machtlos»
Mitte April bleibt Portner in der Dopingkontrolle hängen, wird zuerst vom Klub und später auch von der Liga aus dem Verkehr gezogen. «Ich bedauere die Situation sehr und werde alles daransetzen, um darzulegen, dass ich keine Anti-Doping-Bestimmungen verletzt habe», schrieb der 30-Jährige auf Instagram, als seine positive A-Probe publik wird – seither äusserte sich Portner nicht mehr dazu.
Später kommt es bei Portner daheim gar zur Hausdurchsuchung der Polizei. Gefunden wird nichts, das Strafverfahren eingestellt – Portner aber ist öffentlich längst als Dopingsünder gebrandmarkt. «In der Situation, in der Nikola jetzt steckt, fühlt man sich alleine und machtlos», sagte Simon Getzmann danach zu Blick. Portners ehemaliger Junioren-Nati-Teamkollege wurde einst selbst positiv auf ein Dopingmittel getestet – bewies aber, dass eine legale Packung Schmerztabletten verunreinigt waren und wurde freigesprochen. «Klar wird man im Hintergrund vom Verein unterstützt. Aber so richtig will niemand die Hand für dich ins Feuer legen. Weil keiner sicher sein kann, ob du nicht doch etwas genommen hast.»
Deutlich tieferer Wert, als bei einem Polizei-Schnelltest
Portners Klub und Mitspieler selbst stellen sich früh hinter ihren Schlussmann. «Wir haben auch für ihn gespielt. Das ist unser Freund, unser Teamkamerad. Wir haben ihn in unserem Herzen», heisst es nach dem Pokalsieg von einem Kollegen. Anfang Mai wird die Luft für Portner immer dünner, auch die B-Probe ist positiv – Portner muss seine Unschuld beweisen. Und das, obwohl gemäss Experten ausgeschlossen werden kann, dass «normale» Konsummenge von Methamphetamin in Portners Körper gelangt sei.
In Handball-Kreisen kursiert ein Wert von 78 Nanogramm Methamphetamin, der in Portners Urin gefunden wurde. Bestätigt ist dieser Wert nicht. Zum Vergleich: Ein Drogen-Schnelltest der Polizei schlägt erst bei 1000 Nanogramm an. Im Doping-Bereich, der im Fall Portner entscheidend ist, gibt es einen solchen Grenzwert aber nicht.
Mittlerweile ist dies aber egal: Weil eine erneute Wende ausgeschlossen ist, darf Portner aufatmen. So auch sein Klub, der für die kommende Saison mit dem Schweizer plant.