SRF-Expertin Noëlle Striffeler: «Spezielle Situation»
Ex-Nati-Handballerin kommentiert jetzt die Spiele ihrer Schwester

Kommende Woche sitzt Noëlle Striffeler während der Handball-EM in Basel hinter dem SRF-Mikrofon. Die 77-fache Nationalspielerin kennt das Innenleben der Nati wie kaum eine Zweite.
Publiziert: 24.11.2024 um 18:59 Uhr
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Noëlle Striffeler begleitet für SRF die Frauen-Nati an der Handball-EM in Basel.
Foto: SRF
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Christian MüllerRedaktor Sport

Ob im Ski, Schwingen oder Eishockey: SRF setzt bei der Besetzung der Expertenpositionen praktisch ausschliesslich auf Ex-Athleten. So auch im Handball, wo bei der Heim-EM ab Freitag mit Noëlle Striffeler (32) eine 77-fache Nationalspielerin an der Seite von Stephan Liniger die Spiele unserer Frauen-Nati kommentieren wird.

Für Striffeler eine besondere Angelegenheit, da sie nicht nur die Leistungen ihrer ehemaligen Mitspielerinnen, sondern auch noch jene eines Familienmitglieds beurteilen muss. Nati-Kreisläuferin Lisa Frey (29) ist die jüngere Schwester von Noëlle, die bei der Heirat den Namen ihres Manns und Ex-NLA-Handballers Valentin Striffeler angenommen hat. «Das ist schon eine spezielle Situation. Ich versuche, neutral zu bleiben und nicht zu sehr durchblicken zu lassen, dass Lisa meine Schwester ist», sagt Noëlle Striffeler. «Wenn, dann ist es Stephan Liniger, der unsere familiäre Beziehung erwähnt. In diesen Fällen weiss ich dann, dass es okay ist, darüber zu sprechen.»

Der Papa ist der härteste Kritiker

Ist es wegen zu heftiger Kritik am SRF-Mikrofon schon einmal zu einem Disput zwischen den Schwestern gekommen? «Nein. Ich glaube, sie hat mich noch gar nie eines ihrer Spiele kommentieren gehört», sagt Striffeler. «Während der Live-Sendung steht Lisa unten auf dem Feld, und im Video-Studium wird der Ton ausgemacht, oder es werden andere TV-Bilder verwendet.» Trotzdem kommt Striffelers härtester Kritiker aus der eigenen Familie: «Unser Papa lässt schon hin und wieder per SMS durchblicken, wenn ich seiner Meinung nach etwas hätte wissen müssen.»

Dass sie heute für SRF Handballspiele analysiert, war für Striffeler während ihrer Karriere kein Thema. Die Anfrage kam 2022, ein Jahr nach ihrem Rücktritt, überraschend. «Ich habe dann ein Probespiel gemacht, SRF war zufrieden, und seither bin ich dabei», sagt sie. 

Mit dem Gedanken an einen Einsatz auf dem Feld an der Heim-EM hat Striffeler schon vor langer Zeit abgeschlossen. «2018 während eines Turniers in Spanien war die Möglichkeit einer EM 2024 in der Schweiz erstmals ein Thema. Ich habe dann Manu Brütsch angeschaut, im Kopf etwas gerechnet und ziemlich schnell gemerkt, dass es für mich zu weit weg ist», erinnert sich Striffeler. Ganz im Gegensatz zu Torhüterin Brütsch, die mit ihren 40 Jahren mit Abstand die Älteste im sonst blutjungen Schweizer Team ist. Trotz des jüngsten EM-Kaders glaubt SRF-Expertin Striffeler fest an die Chancen der Nati: «Die meisten Spielerinnen waren 2022 bei der EM schon dabei. Sie sind jetzt einfach zwei Jahre älter – und besser.»

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