Gleich sieben Schweizer haben diese Saison in der Handball-Bundesliga einen neuen Klub gefunden. Die prominenteste Rolle nimmt dabei Nati-Goalie Nikola Portner ein, der nach sechs Jahren in Frankreich (Montpellier, Chambéry) nun beim SC Magdeburg die Nummer 1 im Tor des deutschen Meisters ist. «Es ist ein sehr familiärer Klub, der uns Spieler auch ausserhalb des Handballs unterstützt. Sei es bei der Suche eines Kita-Platzes oder bei der Steuererklärung – es wird alles getan, damit wir uns auf den Handball konzentrieren können», sagt Portner. In der handballverrückten Stadt Magdeburg geht der 28-Jährige bereits nicht mehr unerkannt einkaufen.
Sportlich hat er mit 19 Paraden im ersten Ligaspiel gleich ein Zeichen gesetzt. Und nach einem Sieg in der Champions League schrieb die «Bild-Zeitung» schon von «Weltklasse-Portner». Trotzdem gibt er sich selbstkritisch: «Ich muss noch konstanter werden und mich ans Verteidigungs-System gewöhnen. Da wir eine kleingewachsene Mannschaft sind, kommen andere Würfe aufs Tor als gewohnt.»
Magdeburg steht nach sechs Spielen in Liga und Champions League mit weisser Weste da, musste aber selbst gegen zwei Aufsteiger kämpfen. «Es stimmt halt schon, dass es hier nur schwierige Spiele gibt. Für meine sportliche Entwicklung könnte es nicht besser sein», sagt Portner.
Zehnder bereits unter den Liga-Topskorern
Während Magdeburg erneut zu den heissesten Titelanwärtern zählt, wird sich der TBV Lemgo mit seinem Schweizer Neuzugang Samuel Zehnder irgendwo im breiten Mittelfeld einreihen. «Zwischen den Plätzen sechs und 15 liegen manchmal nur drei Siege Unterschied, das ist schon speziell», sagt Zehnder über die Ausgeglichenheit in der Bundesliga. Der Nati-Flügel spielte in den bisherigen Partien fast immer durch. Weil er auch die Siebenmeter wirft, steht er auf Platz vier in der Torschützenliste.
Hier ist zwar alles etwas schneller und alle werfen etwas härter. Aber Handball ist immer noch Handball», so Zehnder. Für den 22-Jährigen ist Lemgo nach vielen Jahren in Schaffhausen die erste Station im Ausland. Den grössten Unterschied zur Schweiz sieht er bei den Goalies: «Sie sind grösser und allesamt Profis, die die Wurfbilder jedes Spielers kennen.»
Neben Portner und Zehnder müssen sich die meisten anderen Bundesliga-Schweizer ihre Minuten noch von der Bank aus verdienen. Einzig Lenny Rubin (Wetzlar) und Samuel Röthlisberger (Stuttgart) sind aus den Stammformationen ihrer Klubs nicht wegzudenken.
Nikola Portner: SC Magdeburg, seit 2022
Lucas Meister: SC Magdeburg, seit 2022
Samuel Zehnder: TBV Lemgo, seit 2022
Samuel Röthlisberger: TVB Stuttgart, seit 2017
Lenny Rubin: HSG Wetzlar, seit 2018
Jonas Schelker: HSG Wetzlar, seit 2022
Leonard Grazioli: HSG Wetzlar, seit 2022
Maximilian Gerbl: TSV Hannover Burgdorf, seit 2022
Manuel Zehnder: HC Erlangen, seit 2022
Nikola Portner: SC Magdeburg, seit 2022
Lucas Meister: SC Magdeburg, seit 2022
Samuel Zehnder: TBV Lemgo, seit 2022
Samuel Röthlisberger: TVB Stuttgart, seit 2017
Lenny Rubin: HSG Wetzlar, seit 2018
Jonas Schelker: HSG Wetzlar, seit 2022
Leonard Grazioli: HSG Wetzlar, seit 2022
Maximilian Gerbl: TSV Hannover Burgdorf, seit 2022
Manuel Zehnder: HC Erlangen, seit 2022