94 Paraden in 8 Spielen – kein Keeper hat in der französischen Handball-Liga bisher mehr Schüsse abgewehrt als unser Nati-Goalie Nikola Portner. Auch bei allen anderen Torhüter-Statistiken ist die Nummer 1 von Chambéry ganz vorne dabei. «Ich wollte da weitermachen, wo ich in der zweiten Hälfte der letzten Saison aufgehört habe», sagt Portner. Damals wurde er zum Spieler des Monats Februar gewählt, nun ist er im Oktober bereits wieder nominiert.
«Ich hatte in Schaffhausen und Montpellier auch schon gute Phase. Aber seit der Rückkehr von der WM im Januar habe ich eine neue Konstanz gefunden», so Portner. Die Gründe für seine Top-Form seien vor alle im mentalen Bereich zu finden. Er sei ruhiger und relaxter geworden, könne Handball mehr geniessen. «Diesbezüglich tut mir meine Tochter richtig gut. Am Abend dreht sich alles um sie und nicht mehr um den Sport. So kann ich mich in den Trainings und Spielen besser auf den Handball fokussieren.» Zudem habe Chambéry-Coach Érick Mathé vom ersten Moment an begriffen, wie der Berner tickt.
«Wenn so ein Klub anklopft...»
Obwohl er privat und sportlich sein Glück in Frankreich gefunden hat, wechselt Portner zur nächsten Saison in die Bundesliga zum SC Magdeburg. Magdeburg, das ist ein Traditionsklub, mit ebenso lautstarken wie anspruchsvollen Fans im Rücken. Nach Jahren unter den Top 3 sind die Ostdeutschen in der aktuellen Saison sogar die Nummer 1 in der Bundesliga, es winkt der erste Meistertitel seit 2001. «Wenn so ein Klub anklopft, schlägst du das Angebot nicht aus», sagt Portner, der ohnehin nicht gerne in einer Komfortzone verharrt.
Den 27-Jährigen reizt das Neue und die Bundesliga fehlte bisher noch im Palmarès. Und Magdeburg wollte den Schweizer unbedingt haben. Er ersetzt den bisherigen Nummer-1-Goalie Jannick Green, der zu PSG wechselt. Portner wird sich aber jeden Tag beweisen müssen: «Magdeburg hat fast nur Nationalspieler im Team. Der Leistungsdruck wird noch grösser sein. Darauf freue ich mich.»
Freuen kann er sich auch auf einen Nati-Kollegen: Kreisläufer Lucas Meister (25) hat nur Wochen nach Portner ebenfalls beim SCM unterschrieben.