Andy Schmid (39) gegen Joan Canellas (36) oder Kriens-Luzern gegen die Kadetten Schaffhausen: Die Handball-Schweiz bekommt ab Pfingstmontag ihren Traumfinal. Gleichzeitig könnte die aktuelle Saison der Auftakt zu einer langen Rivalität um die nationale Vormachtstellung sein.
In den letzten drei Playoff-Finals standen die Kadetten (Meister 2019, 2022, Vize-Meister 2021) noch Pfadi Winterthur gegenüber. Nun hat Kriens-Luzern mit dem Cupsieg und dem Einzug in den Final diese Phalanx durchbrochen.
Wie ernst die Kadetten den neuen Herausforderer nehmen, zeigte sich rund um den hitzigen Cupfinal, den die Schaffhauser 30:32 verloren. Nach dem Spiel schrieben sie in einem offiziellen Vereinsstatement von mangelnder Fairness. Dazu wurden zwei Szenen gezeigt, die Tätlichkeiten der beiden Krienser Schmid und Goalie Rok Zaponsek suggerieren. Die Wogen sind inzwischen zwar wieder geglättet, an Brisanz für die bevorstehende Best-of-five-Serie mangelt es trotzdem nicht.
Denn mit Trainer Peter Kukucka und Nationalspieler Dimitrij Küttel haben zwei zentraler HCK-Figuren eine lange Kadetten-Vergangenheit. Zudem wechselt Schaffhausens Flügelspieler Nik Tominenc nach der Saison ebenfalls in die Zentralschweiz und übernimmt das Amt des Sportchefs von Nick Christen.
Kriens-Luzern ist ein langfristiges Projekt
Der Krienser Aufschwung hat natürlich viel mit dem Namen Andy Schmid zu tun. Im Sog des langjährigen Bundesliga-Stars haben auch andere Spieler von internationalem Format wie der Deutsche Fabian Böhm oder der Kroate Marin Sipic den Weg in die Schweiz gefunden.
Doch was passiert mit dem Klub, wenn Schmid 2024 mit fast 41 Jahren seine Karriere beendet und das Amt des Nati-Trainers übernimmt? Allein der Bau der Pilatus Arena zeigt, dass es sich beim Projekt in Kriens um etwas Nachhaltiges und keinen Schnellschuss handelt. Ende 2025 soll die neue Halle mit 4'500 Plätzen endlich fertig sein. Und während andere Schweizer Handball-Klubs noch immer ehrenamtlich geführt sind, wurden bei Kriens-Luzern organisatorisch längst professionelle Strukturen geschaffen.
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Grösster Makel der neuen Handball-Herrlichkeit in der Zentralschweiz ist die Hallensituation: Um die Heimspiele nicht in einer besseren Schulturnhalle auszutragen, weicht Kriens-Luzern für wichtige Partien – so auch für den Playoff-Final – jeweils in die Stadthalle Sursee aus. (cmü)