Die Qualifikation zur EM 2024 wurde im Umfeld der Handball-Nati als kleiner Neuanfang angekündigt. Neu ist, dass Nati-Trainer Michael Suter seinem Teamleader Andy Schmid inzwischen eine Formation mit lauter Bundesliga-Spielern zur Seite stellen kann. Altbekannt ist dafür, dass Schmid auch mit 39 Jahren im Nati-Angriff die zentrale Figur ist.
Gegen den Aussenseiter aus Georgien sind Schmids Qualitäten gefragt wie eh und je. Die Schweizer machen sich mit einer unfassbaren Abschlussschwäche das Leben selbst unnötig schwer. Und von einem Heimvorteil bezüglich Schiedsrichter kann bei der Premiere in der neuen Handball-Halle in Gümligen BE keine Rede sein.
Mit Litauen wartet ein grösserer Brocken
Dank sieben Schmid-Toren und einer 40-Prozent-Abwehrquote von Goalie Nikola Portner geht die Nati doch noch mit einer 15:12-Führung in die Pause. Das grosse Schaulaufen bleibt auch in der zweiten Halbzeit aus. Die Nati liegt zwar die ganze Zeit in Front, muss am Ende aber sogar noch etwas um den 24:23-Pflichtsieg zittern.
«Georgien ist jetzt keine Handball-Macht. Am Ende können wir glücklich sein, überhaupt gewonnen zu haben», sagt Rückraumspieler Lenny Rubin. Goalie Portner versucht, die positiven Dinge mitzunehmen: «Mit der Verteidigung können wir heute sicher zufrieden sein. Weniger als 25 Gegentore sind immer gut. Wir wussten schon in der Pause, dass wir die Partie so gewinnen können, auch wenn es offensiv nicht nach Wunsch läuft.»
Rubin sieht die grösste Baustelle ebenfalls im Angriff: «Wir spielen uns im 6:6 viele gute Chancen heraus, spielen für meinen Geschmack in der zweiten Halbzeit zu viel 7:6. Aber wir scheitern reihenweise am gegnerischen Torhüter. Das müssen wir am Sonntag abstellen.»
Dann könnten die Schweizer beim Auswärtsspiel in Litauen einen echten «Big Point» verbuchen. Mit einem Sieg gegen das nominell drittstärkste Team der 4er-Gruppe wäre die Nati mit einem halben Bein schon an der EM in Deutschland. (cmü)