Den Schweizer Handballern gelingt an der EM-Endrunde in Deutschland eine Überraschung. Vier Tage nach dem 14:27-Debakel gegen den Gastgeber trotzen sie Olympiasieger Frankreich ein 26:26 ab.
Mehr zur Handball-Nati
«Vom Himmel in die Hölle und wieder zurück», äussert sich Nati-Star Andy Schmid nach dem Match gegenüber SRF. «Heute wars eine Frage der berühmt-berüchtigten Mentalität. Wir hatten in der Vergangenheit eigentlich gezeigt, dass wir Handball spielen können. Darum waren wir eigentlich nicht ganz fair mit uns selber. Aber so ist Spitzensport: Du fällst auf die Schnauze und musst wieder aufstehen können, sonst hast du hier nichts verloren.»
Die letzten Minuten sind ein wahrer Krimi. Die Schweizer kämpfen sich nach einem 16:20-Rückstand (40.) zurück und gleichen in der 54. Minute durch Manuel Zehnder zum 24:24 aus. Eine Minute vor dem Ende scheitert Melvyn Richardson beim Stand von 26:26 vom Siebenmeterpunkt aus am Pfosten. Die Schweizer haben nun gar die Chance, die Franzosen erstmals seit dem 10. März 1993 zu bezwingen. Doch scheitert Schmid mit dem letzten Schuss am überragenden französischen Goalie Samir Bellahcene. «Ohne die Strafe am Schluss – und wenn ich noch etwas mehr Kraft gehabt hätte – könnten wir sogar gewinnen», so der 40-jährige Schmid.
Lukas Laubes grosser Auftritt
«Wir sind bereit», hat Nationaltrainer Michael Suter vor der Partie versprochen. Das sind die Schweizer in der Tat. Zwar geraten sie in der 17. Minute mit 6:8 erstmals mit zwei Toren in Rückstand, acht Minuten später führen sie aber ihrerseits mit zwei Treffern, und zwar mit 13:11. Zur Pause steht es 14:14. Vor allem das Zusammenspiel mit Kreisläufer Lukas Laube funktioniert in der ersten Halbzeit hervorragend, dieser erzielt vor der Pause sechs Tore aus sieben Versuchen (total neun aus zehn).
Deutschland jubelt, Deutschland feiert – der EM-Gastgeber hat sich nach zwei Vorrunden-Partien bereits für die Hauptrunde qualifiziert. Auf das 27:14 am Mittwoch gegen die Schweiz in Düsseldorf lässt die Mannschaft von Alfred Gislason nun in Berlin ein 34:25 gegen Nordmazedonien folgen. Die Schweiz und Frankreich machen im Fernduell das zweite Hauptrunden-Ticket unter sich aus. Am Dienstag spielt die Handball-Nati in Berlin gegen die bereits ausgeschiedenen Nordmazedonier (18.00 Uhr), Frankreich kriegt es danach mit Deutschland (20.30 Uhr) zu tun. (yap)
Deutschland jubelt, Deutschland feiert – der EM-Gastgeber hat sich nach zwei Vorrunden-Partien bereits für die Hauptrunde qualifiziert. Auf das 27:14 am Mittwoch gegen die Schweiz in Düsseldorf lässt die Mannschaft von Alfred Gislason nun in Berlin ein 34:25 gegen Nordmazedonien folgen. Die Schweiz und Frankreich machen im Fernduell das zweite Hauptrunden-Ticket unter sich aus. Am Dienstag spielt die Handball-Nati in Berlin gegen die bereits ausgeschiedenen Nordmazedonier (18.00 Uhr), Frankreich kriegt es danach mit Deutschland (20.30 Uhr) zu tun. (yap)
Zu Beginn der zweiten Hälfte ziehen die Schweizer mit bloss zwei Treffern aus den ersten neun Angriffen eine Schwächephase ein. Das rächt sich jedoch nicht. Auch weil Keeper Nikola Portner (Abwehrquote von 29,41 Prozent) einige Big Saves auspackt und ein Goalie-Goal gelingt (siehe Video oben). Auf den Punktgewinn angesprochen, sagt der 30-Jährige zu SRF: «Das ist alles möglich im Sport, wenn man ein Konzept hat und dran glaubt. Eigentlich ist es absurd, nach einer solchen Niederlage dann so eine Leistung abzuliefern.» Am Dienstag treffen die Schweizer zum Abschluss der Vorrunde auf Nordmazedonien – das Erreichen der Hauptrunde ist nach dem 26:26 gegen Frankreich noch möglich. (SDA/cat)
Schlussfazit
Schweizer Party in Berlin: Die Handball-Nati ringt dem haushohen Favoriten Frankreich einen Punkt ab. Ihr gelingt die Wiedergutmachung nach dem Startfiasko am letzten Mittwoch gegen EM-Gastgeber Deutschland. Lukas Laube macht aus zehn Abschlüssen. neun Goals und ist damit der beste Schweizer Werfer an diesem Abend. Goalie Nikola Portner gelingen zehn Saves (Abwehrquote 29,41%).
Spielende: Schweiz – Frankreich 26:26
Schmids Schuss geht nicht rein. Samir Bellahcene will uns diesen Sensationssieg nicht gönnen. Das Spiel endet unentschieden. Hochverdient ist das. Hut ab vor dieser Leistung der Handball-Nati.
Schweiz – Frankreich 26:26
Zwölf Sekunden verbleiben. Die Schweizer in Ballbesitz.
Schweiz – Frankreich 26:26
Noch 39 Sekunden. Die Schweiz in Ballbesitz, aber in Unterzahl. Portner hat einem sechsten Feldspieler Platz gemacht. Noch 20 Sekunden.
Schweiz – Frankreich 26:26
Richardson zeigt Nerven. Pfosten!
Schweiz – Frankreich 26:26
Was ist denn hier los? Portner hält Mems Schuss. Es gibt aber Siebenmeter für Frankreich und mit Laube muss ein Schweizer raus für zwei Minuten.
Schweiz – Frankreich 26:26
Andy Schmid, du Handball-Gott. 26:26. Ausgleich!
Schweiz – Frankreich 25:26
Bellahcene pariert. Aber Schmid holt am Kreis den Ball zurück.
Schweiz – Frankreich 25:26
Siebtes Tor von Dika Mem. Die Schweizer wieder in Rücklage. Noch zwei Minuten.
Schweiz – Frankreich 25:25
Frankreich-Goalie Samir Bellahcene hat etwas gegen die Schweizer Führung.