An Nikola Portner führt im Tor unserer Handball-Nati eigentlich kein Weg vorbei. Zurecht, denn die Schweiz hatte noch nie einen Goalie vom Format des 29-jährigen Keepers des deutschen Meisters SC Magdeburg.
Weil Portner aktuell verletzt ist, wird am Yellow Cup vom kommenden Wochenende aber Leonard Grazioli zu seinem Debüt als Nummer 1 kommen. Der 21-Jährige hat gute Erinnerungen ans Vierländerturnier in Winterthur. Bei der letzten Austragung 2020 absolvierte er sein erstes Länderspiel. Den Turniersieg gabs als Bonus noch dazu. «Länderspiele daheim sind immer speziell. Da ist es auch egal, ob der Gegner Japan oder Dänemark heisst», freut sich Grazioli.
Nach zwei coronabedingten Absagen findet von Freitag bis Sonntag endlich der 49. Yellow Cup statt. Die Nati-Gegner in der Winterthurer Axa-Arena heissen Japan, Kap Verde und Österreich. Die Japaner reisen mit Star-Trainer Dagur Sigurdsson an, der an der EM 2016 Deutschlands Bad Boys zum letzten grossen Titel coachte. Bei den Österreichern dreht sich alles um Rückraumspieler Nikola Bilyk vom THW Kiel. Kap Verde ist auf dem Papier der kleinste Name, spielt aber als einziger Yellow-Cup-Teilnehmer an der nächste Woche beginnenden WM in Polen und Schweden.
Nach zwei coronabedingten Absagen findet von Freitag bis Sonntag endlich der 49. Yellow Cup statt. Die Nati-Gegner in der Winterthurer Axa-Arena heissen Japan, Kap Verde und Österreich. Die Japaner reisen mit Star-Trainer Dagur Sigurdsson an, der an der EM 2016 Deutschlands Bad Boys zum letzten grossen Titel coachte. Bei den Österreichern dreht sich alles um Rückraumspieler Nikola Bilyk vom THW Kiel. Kap Verde ist auf dem Papier der kleinste Name, spielt aber als einziger Yellow-Cup-Teilnehmer an der nächste Woche beginnenden WM in Polen und Schweden.
Dass er in einem so jungen Goalie-Alter schon Nati-Erfahrungen sammelt, hat er auch Michael Suter zu verdanken. Der Nati-Coach ist bekannt dafür, junge Spieler fürs A-Team aufzubieten, noch bevor sie sich bei ihren NLA-Klubs so richtig durchgesetzt haben. Ein Konzept, das bei Beispielen wie Samuel Zehnder oder Jonas Schelker bereits aufgegangen ist. «Leonard ist talentiert, mental stark und er setzt zielstrebig auf die Karte Handball», sagt Suter.
Aktuell 2. statt 1. Bundesliga
Wie seine beiden Nati-Kollegen Zehnder und Schelker wechselte auch Grazioli im Sommer nach Deutschland. Von der HSG Wetzlar wurde er sofort an den Zweitligisten TV Hüttenberg ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. «Dieser Schritt war vor meiner Unterschrift mit Wetzlar abgesprochen», erklärt Grazioli. «In Hüttenberg bekomme ich viel Einsatzzeit und kann aufgrund der geografischen Nähe trotzdem einige Trainings mit Wetzlar absolvieren. Es wird sich in den kommenden Wochen zeigen, ob ich nächste Saison in der 1. oder 2. Bundesliga spiele.»
Das Niveau der 2. Bundesliga sei ähnlich wie jenes der Schweizer Nationalliga A. In welcher Liga auch immer – der Schritt nach Deutschland lohnt sich für Grazioli so oder so: «Ich lerne hier ein anderes Spiel kennen und sehe, an welchen Schwächen ich arbeiten muss. Zum Beispiel haben viele Goalies eine grössere physische Präsenz und machen damit mehr Eindruck auf den Gegner als ich.»
Das Deutschland-Abenteuer ist auch eine Investition in die Zukunft der Nati: Denn in Wetzlar arbeitet Grazioli mit Jasmin Camdzic zusammen. Der gebürtige Bosnier gilt als einer der weltbesten Goalie-Trainer und unterstützt seit letztem Sommer die Schweizer Nati. (cmü)