Andy Schmid sorgt für einen Handball-Boom
«Wir hätten auch 4000 Tickets verkaufen können»

Auf die neue Saison hin wechselte Superstar Andy Schmid aus der grossen Handball-Bundesliga zurück in die Schweiz. Nun begeistert der fünffache Bundesliga-MVP in der Schweiz die Fans – und zieht im heimischen Kriens und auch auswärts immer mehr Leute an.
Publiziert: 15.12.2022 um 11:09 Uhr
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Andy Schmid sorgt in der Schweiz für einen Handball-Boom.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Nicolas HorniSportredaktor

2500 Fans feiern am Samstag in Sursee den Sieg des HC Kriens-Luzern über den Branchenprimus aus Schaffhausen. Mehr als zweieinhalbmal so viel, als noch im Spiel knapp 1,5 Wochen zuvor gegen den BSV Bern. Aufgrund des riesigen Zuschaueransturms zügelten die Innerschweizer von der kleinen Krienser Krauerhalle für das Spitzenspiel gegen die Kadetten nach Sursee in eine deutlich grössere Arena.

Grund für das plötzliche Fan-Interesse? Die Schweizer Handballlegende Andy Schmid (39). Da sind sich alle einig. Nur Schmid selber will nichts davon wissen: «Es freut mich natürlich, das zu hören, ich bin aber weit davon entfernt zu sagen, dass es nur meinetwegen ist. In den Vereinen wird gut gearbeitet, die Liga ist ausgeglichen und attraktiver geworden.»

Kriens-Luzern-CEO Nick Christen (52) hingegen glaubt, dass Schmid massgeblichen Anteil am Zuschaueraufschwung hat: «Es ist auf der einen Seite ein grosser Verdienst von Andy Schmid. Auf der anderen Seite sind wir aber auch sportlich erfolgreich. Aber auch dort trägt er wieder viel dazu bei.»

Schmid sorgt auch auswärts für einen Ansturm

Nicht nur in der heimischen Innerschweiz sorgt Kriens-Luzern mit Andy Schmid für einen Ansturm. Auch bei den Auswärtsspielen der Innerschweizer kommen seit dieser Saison deutlich mehr Zuschauer. «Dass wir alle anderen Hallen auch füllen, ist ein schöner Nebeneffekt. Dieser tut uns manchmal ein bisschen weh, weil wir kein Geld damit verdienen», meint Boss Christen lachend.

Dieser Kader soll den Yellow-Cup-Titel bringen

Nach zwei corona-bedingten Absagen kämpfen vom 6. bis am 8. Januar 2023 in Winterthur wieder vier Nationen um den prestigeträchtigen Yellow Cup-Titel. Für die Spiele gegen Japan, die Kapverden und Österreich hat Nati-Trainer Michael Euter alle Bundesliga-Legionäre aufgeboten. Den 16-Mann-Kader komplettieren sieben Spieler aus der Schweizer QHL. Dazu begleiten fünf Trainingsgäste das Team.

Das Aufgebot

Nikola Portner und Lucas Meister (Magdeburg), Lenny Rubin und Jonas Schelker (Wetzlar), Samuel Röthlisberger (Stuttgart), Samuel Zehnder (Lemgo), Manuel Zehnder (Erlangen), Max Gerbl (Hannover) und Leonard Grazioli (TV 05/07 Hüttenberg, 2. Bundesliga).

Andy Schmid und Dimitrij Küttel (HC Kriens-Luzern), Mehdi Ben Romdhane, Luka Maros und Marvin Lier (Kadetten), Lukas Laube (GCA), Cédrie Tynowski (Pfadi).

Trainingsgäste:
Jannis Scheidiger (HSC Suhr Aarau), Mathieu Seravalli (BSV Bern), Sadok Ben Romdhane (TSV St. Otmar), Ivan Chernov (Wacker Thun) und Joël Willecke (HSC Suhr Aarau).

Nach zwei corona-bedingten Absagen kämpfen vom 6. bis am 8. Januar 2023 in Winterthur wieder vier Nationen um den prestigeträchtigen Yellow Cup-Titel. Für die Spiele gegen Japan, die Kapverden und Österreich hat Nati-Trainer Michael Euter alle Bundesliga-Legionäre aufgeboten. Den 16-Mann-Kader komplettieren sieben Spieler aus der Schweizer QHL. Dazu begleiten fünf Trainingsgäste das Team.

Das Aufgebot

Nikola Portner und Lucas Meister (Magdeburg), Lenny Rubin und Jonas Schelker (Wetzlar), Samuel Röthlisberger (Stuttgart), Samuel Zehnder (Lemgo), Manuel Zehnder (Erlangen), Max Gerbl (Hannover) und Leonard Grazioli (TV 05/07 Hüttenberg, 2. Bundesliga).

Andy Schmid und Dimitrij Küttel (HC Kriens-Luzern), Mehdi Ben Romdhane, Luka Maros und Marvin Lier (Kadetten), Lukas Laube (GCA), Cédrie Tynowski (Pfadi).

Trainingsgäste:
Jannis Scheidiger (HSC Suhr Aarau), Mathieu Seravalli (BSV Bern), Sadok Ben Romdhane (TSV St. Otmar), Ivan Chernov (Wacker Thun) und Joël Willecke (HSC Suhr Aarau).

Nach einer durchzogenen vergangenen Saison mit Quali-Platz sechs und Playoff-Erstrunden-Aus, steht Kriens-Luzern plötzlich ganz oben in der Tabelle. Tabellenplatz eins und gleich zwei Siege gegen die Kadetten Schaffhausen lassen die Titel-Hoffnungen der Krienser Fans grösser werden. Andy Schmid hält den Ball aber flach: «Es wäre vermessen, wenn wir als Klub, der noch nie einen Titel gewonnen hat, kurz vor Weihnachten schon von einem möglichen Titelgewinn reden würden.»

Neue Halle frühestens in drei Jahren

Immer mehr Leute interessieren sich für den «ehrlichen und bodenständigen Sport», wie ihn Andy Schmid nennt. Um die 4000 Tickets hätte man für das Spiel gegen die Kadetten verkaufen können. In der Innerschweiz mangelt es also nicht an Interesse, sondern an der Infrastruktur: «Wir haben einfach zu wenig Tickets zu verkaufen», sagt Christen. Entlastung gibt es aber frühestens gegen Ende 2025. Dann soll in Kriens eine 4000-Plätze-Arena stehen. Der Spatenstich dazu wurde Anfang Dezember gesetzt. Weil aber der in seinem Karriereherbst stehende Andy Schmid dann wohl nicht mehr dabei ist, soll die Schmid-Mania zur grundsätzlichen Schweizer Handball-Mania werden.


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