Deutsche warten auf unsere Handball-Nati
«Werde Andy Schmid aus der Halle schreien»

Diese Woche stehen für die Handball-Nati die ersten zwei von sechs Spielen in der Quali für die EM 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen auf dem Programm. Für Trainer Andy Schmid kommts zu einer grossen Rückkehr.
Publiziert: 07.11.2024 um 09:47 Uhr
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Andy Schmid kehrt als Nati-Trainer in seine ehemalige Heimhalle als Spieler zurück.
Foto: Sven Thomann
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Christian MüllerRedaktor Sport

Die Handball-Nati muss diese Woche in der Höhle des Löwen ran – und zwar buchstäblich: Das erste Spiel in der Quali zur EM 2026 steigt in der Mannheimer SAP Arena, der Heimhalle der Rhein-Neckar Löwen, gegen Deutschland. Die Wahl des Spielorts ist nicht zufällig gefallen: 12 Jahre lang war die SAP Arena der Arbeitsplatz des heutigen Nati-Trainers Andy Schmid (41). Auch zwei Jahre nach seinem emotionalen Abschied ist Schmid in den Köpfen und Herzen der lokalen Handball-Szene omnipräsent.

«Ich werde ihn eiskalt aus der Arena schreien. Das habe ich ihm schon angedroht», scherzt Kevin Gerwin, Hallensprecher der Löwen und der deutschen Handball-Nationalmannschaft im klubeigenen Podcast «Löwenfunk». Auch ohne die freundschaftliche Drohung ist klar, dass Schmid bei seiner Rückkehr nach Mannheim nichts geschenkt wird. Den letzten Vergleich mit den Deutschen verlor die Nati beim EM-Startspiel im Januar mit 14:27 – damals noch mit Schmid als Spieler.

Nun stehen die Vorzeichen etwas anders. Die Nati hat keinen Druck, Deutschland ist klarer Gruppenfavorit. Für die Schweiz gehts darum, Österreich im Kampf um den zweiten Gruppenplatz hinter sich zu lassen und damit das zweite EM-Ticket zu sichern. «Die Chancen gegen Deutschland stehen sicher nicht 50:50», sagt Schmid. «Aber an einem guten Tag können wir sie in Bedrängnis bringen. Dazu dürfen sie aber nicht am Optimum spielen.»

Nati-Spieler unter ihrem Potenzial

Am Optimum der Möglichkeiten spielte zuletzt allerdings auch kaum einer von Schmids Schlüsselspielern: Samuel Röthlisberger, Lenny Rubin und Lukas Laube stecken mit Stuttgart so sehr in der Krise, dass nach nicht einmal einem Drittel der Saison bereits der Trainer entlassen wurde. Nikola Portner steht nach den falschen Dopinganschuldigungen wieder im Tor des Meisters SC Magdeburg, ist dort aber eher die Nummer 2. Sein neuer Teamkollege und Nati-Spielmacher Manuel Zehnder geniesst nach dem Wechsel-Theater im Sommer noch nicht das volle Vertrauen des SCM-Trainers. Und zu allem Übel verletzte sich auch noch Lucas Meister am Knie. Er dürfte die WM im Januar verpassen.

Für das Spiel am Donnerstag (18.30 Uhr) muss das nichts heissen. Die Deutschen treten – insbesondere im Rückraum – nicht in jener Besetzung an, mit der sie im Sommer Olympia-Silber geholt haben. Dennoch: Die Rollenverteilung kennt Nati-Trainer Schmid aus eigener Erfahrung bestens. «Ich war noch nicht an vielen Spielen dabei, an denen wir gegen sie gut ausgehen haben.» Mannheim ist der ideale Ort, um dies zu ändern.

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