Ist es ein Denkzettel? Eine Ohrfeige? Eine Klatsche oder doch ein Debakel? Die krasse 8:70-Pleite von Bolivien gegen Argentinien an der süd- und mittelamerikanischen Handballmeisterschaft lässt sich kaum in Worte fassen.
Der Qualitätsunterschied am Turnier, das unter anderem zur Qualifikation für die WM 2023 dient, ist immens. Sieben Teams nehmen teil: Gastgeber Brasilien, Argentinien, Bolivien, Chile, Paraguay, Uruguay und Costa Rica. Knappe Duelle haben Seltenheitswert. So bezwingt Chile in der Gruppe B Costa Rica mit 34:16 und Brasilien trocknet Paraguay mit 46:19 ab.
Vor zwei Jahren war es noch schlimmer...
Im Vergleich was sich in der Gruppe A abspielt, ist das aber harmlos. Bereits zur Halbzeit liegt Argentinien gegen Bolivien mit 36:5 in Front. Während die völlig überforderte Mannschaft aus Bolivien kaum ein Bein vors andere kriegt, lanciert Argentinien einen Angriff nach dem anderen. Den Fuss vom Gas nehmen? Gibt es nicht. Die Schlusssirene kommt für die bemitleidenswerten Bolivier einer Erlösung gleich. Trotz der mehr als deutlichen 8:70-Pleite dürfte Bolivien nicht ganz unzufrieden sein mit dem Auftritt. Vor zwei Jahren kassierten sie gegen den selben Gegner gar eine 7:82-Packung!
Das Handball-Spiele auf Top-Niveau durchaus auch Krimi-Potenzial haben, beweist die EM, die zurzeit in Ungarn und der Slowakei über die Bühne geht. Frankreich überflügelte Dänemark in der Tabelle dank einem knappen 30:29-Erfolg in der Direktbegegnung. Im Halbfinal treffen die Franzosen auf Schweden. Im zweiten Duell um den Final-Einzug stehen sich Spanien und Dänemark gegenüber. (nab)