Das Spiel
Zwischenzeitlich droht den Spaniern der Super-GAU. Während sie im Khalifa-International-Stadion gegen Japan in Rückstand geraten, schiesst Costa Rica das 2:1 gegen Deutschland. Das bedeutet zu diesem Zeitpunkt: Japan und Costa Rica wären weiter, Spanien und Deutschland draussen.
Doch soweit kommts nicht. Weil Deutschland noch drei Tore glücken. Spanien atmet tief durch und bedankt sich gedanklich tausendfach beim europäischen Rivalen, der nach 2018 erneut nach der WM-Vorrunde die Heimreise antreten muss.
Sein Spiel gibt der Weltmeister von 2010, der es mit seinem Kurzpassspiel oft übertreibt, unmittelbar nach dem Seitenwechsel aus der Hand. Das muss Luis Enrique, dem Coach der Iberer, zu denken geben.
Innert drei Minuten stellt Japan, das 45 Minuten lang mutlos auftritt, die Fussball-Welt mit einem Doppelschlag auf den Kopf und hält diese 2:1-Führung bis zum Schluss. Schon gegen Deutschland, den WM-Champion von 2014, holten die Asiaten nach einem 0:1-Rückstand noch drei Punkte.
Die Tabellensituation
Japan – Spanien 2:1
Costa Rica – Deutschland 2:4
Japan lässt doch tatsächlich die Weltmeister-Nationen Spanien und Deutschland hinter sich. Die Iberer können froh sein, haben sie beim WM-Auftakt Costa Rica (7:0-Sieg) ordentlich aufs Dach gegeben.
Die Tore
11. Alvaro Morata 0:1 | Die gefühlvolle Hereingabe von Azpilicueta darf Morata ungestört aus kurzer Distanz einnicken. Itakura verliert den Torschützen aus den Augen.
48. Ritsu Doan 1:1 | Spanien übertreibts mit dem Klein-klein-Spiel und verliert prompt den Ball. Den Schuss des zur Pause eingewechselten Doan lässt Goalie Unai Simon passieren, obwohl er mit den Händen dran ist.
51. Ao Tanaka 2:1 | Mitoma hält den Ball gerade noch so im Spiel (siehe Video oben). Im Fünfmeterraum ist Rodri damit beschäftigt, den Reklamations-Arm zu heben. So hat Tanaka leichtes Spiel.
Das gab zu reden
Natürlich das 2:1 der Japaner. War der Ball wirklich nicht mit dem kompletten Umfang hinter der Grundlinie? Der VAR checkt die TV-Bilder lange und kommt zum Schluss: War er nicht. Das Tor zählt. Wäre das 2:1 nicht gegeben worden und die Partie 1:1 ausgegangen, hätte sich Deutschland auf Kosten Japans für die K.-o.-Phase qualifiziert.
Der Beste
Ritsu Doan. Eingewechselt in der 46. Minute, belebt er das zuvor schläfrige Spiel der Japaner. Der 24-Jährige vom SC Freiburg trifft zum 1:1 und leitet das 2:1 ein.
Der Schlechteste
Unai Simon. Der spanische Goalie spielt schon in der ersten Halbzeit mit dem Feuer. Nach der Pause sieht er beim Ausgleich schlecht aus.
So gehts weiter
Japan bestreitet seinen Achtelfinal am 5. Dezember gegen Vizeweltmeister Kroatien (16.00 Uhr). Spanien misst sich am 6. Dezember mit Marokko (16.00 Uhr). (yap)