Das Spiel
Die Deutschen legen los wie die Feuerwehr. Schon nach zwei Minuten zwingt Musiala Navas im Kasten der Costa-Ricaner zu einer Parade. Und auch bei den vielen weiteren Tor-Chancen hat der Bayern-Shootingstar meist seine Füsse im Spiel. So auch als er den Führungstreffer der DFB-Elf einleitet, wo Gnabry eine Raum-Flanke per Kopf verwertet. Costa Rica hat offensiv bis dato nicht viel mitzureden.
Die Mittelamerikaner lauern auf Konter und Fehler der Deutschen, wie jenen, den Raum und Rüdiger machen, als sie einen langen Pass falsch einschätzen. Doch Neuer holt die Kohlen aus dem Feuer. Mit dieser Chance wachen sie auf, versuchen sich immer wieder in der Offensive.
So kommt es wie es kommen muss: Tejeda trifft mitten ins deutsche Herz, Costa Rica gleicht aus, Deutschland ist – Stand jetzt – raus. Natürlich bekundet der vierfache Weltmeister genau in so einem Spiel Aluminium-Pech. Rüdiger scheitert einmal und Musiala gleich zweimal am Pfosten. Und dann kommts knüppeldick: Nach einer Flipper-Aktion geht Costa Rica in Führung. Der eingewechselte Havertz gleicht aber umgehend aus, bringt seine Farben rund zehn Minuten später wieder in Front.
Doch auch das 4:2 von Füllkrug bringt nichts. Weil Japan Spanien überraschend 2:1 schlägt, ist Deutschland wie 2018 bereits nach der Vorrunde der WM raus.
Die Tabellensituation
Costa Rica – Deutschland 2:4
Nach Marokko gibt es an der WM die nächste Sensation innert weniger Stunden. Japan gewinnt gegen Spanien und holt sich den Gruppensieg. Für Deutschland ist das Turnier trotz Sieg gegen Costa Rica zu Ende.
Die Tore
10. Minute, Serge Gnabry, 0:1: Raum flankt den Ball von der linken Seite in den Strafraum. Dort wartet Gnabry und köpft das Spielgerät an Navas vorbei in die weite Ecke.
58. Minute, Yeltsin Tejeda, 1:1: Fuller bringt den Ball in den Strafraum. Dort wartet Watson, der zuerst an Neuer scheitert. Tejeda schiebt dann den Abpraller ein.
70. Minute, Juan Vargas, 2:1: Ein hoher Freistoss landet im Strafraum von Deutschland. Nach kurzem Gerangel landet der Ball vor Vargas, der ihn nur noch reinmachen muss.
73. Minute, Kai Havertz, 2:2: Nach einem Doppelpass steht Havertz alleine vor Navas. Der Stürmer bleibt cool und lobt den Ball über den Torwart.
85. Minute, Kai Havertz, 2:3: Auf die Hereingabe von Gnabry wartet Havertz am zweiten Pfosten und schiebt den Ball ins weite Eck.
90. Minute, Niclas Füllkrug, 2:4: Havertz spielt einen flachen Pass zu Füllkrug, der den Ball nur noch versenken muss. Nach langer VAR-Absprache wird der Treffer anerkannt.
Der Beste
Kai Havertz. Wird beim Stand von 1:1 eingewechselt und dreht die Partie im Alleingang. Im Gegensatz zu seinem Sturm-Kollegen Musiala und Sané verwertet er seine Chancen auf Anhieb.
Der Schlechteste
Thomas Müller enttäuscht auch im dritten Gruppenspiel. Wieder bleibt er ohne Schuss aufs Tor. Er wird für Kai Havertz ausgewechselt, der die DFB-Offensive belebt.
Das gab zu reden
Zum ersten Mal in der Geschichte pfeift mit Stéphanie Frappart eine Frau ein WM-Spiel. In einer hektischen Partie mit vielen Emotionen behält die Französin den Überblick und macht ihren Job mit Bravour. Eine gelungene Premiere, die Lust auf mehr macht.
So gehts weiter
Spanien spielt kommenden Dienstag (16 Uhr) gegen Marokko. Japan trifft am Montag (16 Uhr) auf Kroatien.