Umstrittene WM-Pläne der Fifa
Yakin: «Man muss von Traditionen wegkommen»

Die Fifa plant die WM 2030 in sechs verschiedenen Ländern auf drei Kontinenten. Der SFV will sich noch nicht festlegen, ob er dieses Projekt unterstützt. Nati-Coach Yakin sieht nichts Negatives dabei.
Publiziert: 07.10.2023 um 21:39 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2023 um 10:58 Uhr
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«Es braucht neue Ideen»: Nati-Trainer Murat Yakin findet auch Gutes an den Austragungsorten für die WM 2030.
Foto: IMAGO/Jöran Steinsiek
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Als Blick Nati-Trainer Murat Yakin auf die WM-Pläne der Fifa anspricht, sagt dieser: «Ich finde, man muss von Traditionen wegkommen. Es braucht neue Ideen – und man muss kreativ sein.» Deshalb sei er auch nicht in der Lage, sich zu dem am Mittwoch vom Fifa-Rat beschlossenen Entscheid kritisch zu äussern. «Es wurden sicherlich die richtigen Überlegungen gemacht.»

Der Nati-Coach erinnert an die EM 2021, die in elf verschiedenen Ländern ausgetragen wurde. Gerade die Nati - damals noch von Vladimir Petkovic trainiert – war von den teils grossen Distanzen zwischen den Spielorten betroffen, spielte sie doch zweimal in Baku sowie je einmal in Rom, in Bukarest und in St. Petersburg. «Die Reiserei ist sicherlich nicht zu unterschätzen», so Yakin. Dies brauche eine gute Planung.

Ob der SFV als einer der 211 Mitgliederverbände der Fifa den Antrag unterstützen will, ist noch offen. Erst im Mai 2024 wird die Vollversammlung am Fifa-Kongress in Bangkok entscheiden, ob die WM tatsächlich in den sechs geplanten Ländern stattfinden wird. «Wir werden die Vor- und Nachteile im Zentralvorstand diskutieren und dann unsere Position festlegen», so SFV-Medienchef Adrian Arnold.

2034 droht eine WM in Saudi-Arabien

Brisanz hat die geplante WM-Vergabe auch im Hinblick auf den Austragungsort der WM 2034. «And the winner is Saudi Arabia», schrieb die ARD, als kurz nach dem Entscheid des Fifa-Councils bekannt wurde, dass sich Saudi-Arabien um die Austragung der WM 2034 bewerben wird. Viele Experten befürchten, dass die WM nach Katar 2022 zwölf Jahre später erneut in ein Land vergeben wird, wo die Menschenrechte mit Füssen getreten werden.

Auch diese Tatsache will der Verband bei seiner Entscheidungsfindung berücksichtigen. «Wir werden eine Gesamtbeurteilung machen, in dem dieses und andere Kriterien einfliessen werden», so Arnold. Es gehe nun für den SFV darum, die Gedanken der Fifa und allfällige Hintergründe zu erfahren, um das Thema sauber aufzuarbeiten.

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