Noch immer sei er sprachlos, dass er hier debütiert habe, sagt Fabian Rieder (20), nach dem 1:0 gegen Kamerun. Sprachlos? Kaum, das ist der «Gieu» aus Koppigen BE nie. Im Gegenteil. Es sprudelt aus ihm heraus, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.
Seine Mitspieler kommen durch die Zone. «Hey Pfüsi», ruft einer. Pfüsi? Diesen Übernamen hat er seit seinem Super-League-Debüt gegen Servette im Oktober 2020, als er von «Physigkeit» sprach, aber «Physis» meinte. «Das klang dann wie Pfüsigkeit. Da gab mir Christian Fassnacht den Namen ‹Pfüsi›. Seither rufen mich alle in Bern so. Selbst Trainer Raphael Wicky. Zum Glück hat sich das in der Nati noch nicht so durchgesetzt …» Das dürfte sich nun ändern.
Dann zitterten Fabians Beine kurz
Die Schlussphase. Konditrainer Oliver Riedwyl kommt zu Rieder, der ihn mit grossen Augen anschaut. «Er sagte mir: ‹Noch zwei schnelle Aktionen – und ein langer Sprint. Dann kommst du rein.› Ich sagte ihm: Meinst du das ernst oder machst du Spass? Da haben die Beine schon kurz gezittert. Wie bei der Einwechslung auch. Aber zum Glück hatte ich gleich ein, zwei gute Aktionen. Das half.»
Unter seine Fittiche genommen hat Fabian Rieder sein YB-Teamkollege Christian Fassnacht. «Wir haben auch im Klub eine sehr gute Verbindung. Er hat mich ein bisschen in die Gruppe integriert mit Sommer, Elvedi, Sow, Aebischer und Frei, in welcher Fasi schon zuvor war.» Der Zürcher hat ein «Helfersyndrom», sagt er selber: «Ich tue meinen Mitmenschen gerne Gutes. Ich wusste, dass er niemanden kennt, als er das erste Mal dabei war. Ich versuche ihm die WM so angenehm wie möglich zu gestalten. Ich schaue, dass wir zusammen essen gehen. Helfe bei Materialproblemen. Das mache ich bei YB auch bei den jungen Spielern, die bodenständig und korrekt zu den anderen sind.»
(A. Ku.)
Unter seine Fittiche genommen hat Fabian Rieder sein YB-Teamkollege Christian Fassnacht. «Wir haben auch im Klub eine sehr gute Verbindung. Er hat mich ein bisschen in die Gruppe integriert mit Sommer, Elvedi, Sow, Aebischer und Frei, in welcher Fasi schon zuvor war.» Der Zürcher hat ein «Helfersyndrom», sagt er selber: «Ich tue meinen Mitmenschen gerne Gutes. Ich wusste, dass er niemanden kennt, als er das erste Mal dabei war. Ich versuche ihm die WM so angenehm wie möglich zu gestalten. Ich schaue, dass wir zusammen essen gehen. Helfe bei Materialproblemen. Das mache ich bei YB auch bei den jungen Spielern, die bodenständig und korrekt zu den anderen sind.»
(A. Ku.)
Rieder kommt auf einer eher ungewohnten Position rein. Auf der des linken Flügels. «Aber ich weiss schon, wo ich hingehen muss. In der Champions League habe ich auch zweimal dort gespielt», erinnert er sich. Trainer Murat Yakin habe ihm gesagt, er soll vor allem defensiv helfen, da der rechte Aussenverteidiger von Kamerun sehr offensiv war. «Ich solle diesen doppeln. Und mich natürlich auch offensiv einbringen.»
Und wie der Junge reinkommt! Gleich mit einem Flügellauf, bei dem er am Ende Haris Seferovic am ersten Pfosten sucht, der haarscharf verpasst.
Warum kommt der Youngster auf dem Flügel? Yakin: «Die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld ist gross. Da habe ich Fabian im Training gefragt, ob er auch auf der Seite spielen könne. Denn ich traue ihm das zu. Und seine Trainingsleistungen haben mich extrem beeindruckt: unermüdlich. Immer unterwegs. In höchstem Speed.»
Und doch, so Yakin, sei Rieder sicher überrascht gewesen, dass er zum Einsatz kam. «Das war situativ. Und auch intuitiv. Es hat ja mit Renato Steffen ein Seitenspieler gefehlt. Und Fabian hat im Wechsel von offensiv zu defensiv die besten Werte. Dann verdient ein Spieler sein Debüt.»