Für viele ältere Spieler ist das Turnier in Katar die Weltmeisterschaft der letzten Chance. Der wohl prominenteste Name in dieser Reihe: Lionel Messi (35). Viele Experten sehen seine Argentinier als Top-Favoriten auf den Titel – doch wen hat der Superstar selbst auf dem Zettel?
In einem Interview mit dem südamerikanischen Fussballverband gibt sich Messi zurückhaltend: «Die Weltmeisterschaft ist so schwierig und kompliziert, dass alles passieren kann. Doch wenn ich einige Mannschaften über andere stellen müsste, dann denke ich, dass Brasilien, Frankreich und England ein wenig über dem Rest stehen».
Haaland nennt vier Teams
Etwa die gleichen Favoriten hat auch der grosse Abwesende am Turnier: Erling Haaland (22) konnte sich mit seinen Norwegern nicht für die Endrunde qualifizieren, die Skandinavier landeten hinter Holland und der Türkei in der Quali nur auf Gruppenrang drei. In einem Video-Clip seines Vereins Manchester City zählt er auf: «Brasilien, Argentinien, Frankreich und vielleicht England sind meine Favoriten». Es seien zu viele gute Teams dabei und nur eines zu nennen, wäre falsch.
Kingsley Coman (26), der im Kader der hoch gehandelten Franzosen steht, wünscht sich derweil ein Final gegen viele seiner Teamkollegen bei Bayern. Gegenüber dem «Kicker» zählt der Offensivspieler die Deutschen zu seinen Favoriten und meint, ein Endspiel Frankreich gegen Deutschland wäre «sehr gut». Lachend fügt er an, er habe das für seinen Kollegen Joshua Kimmich sagen müssen.
Südamerika dominiert
Sein FCB-Mannschaftskollege Jamal Musiala (19) sieht Comans Franzosen ebenfalls im Favoritenkreis. Aber auch die grosse deutsche WM-Hoffnung erwähnt die beiden südamerikanischen Riesen. Wie auch Toni Kroos: Für den deutschen Mittelfeldspieler, der vor einem Jahr seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gab und bei der WM als TV-Experte tätig sein wird, ist die Sache klar: «Brasilien ist mein Top-Favorit!»
Selbst der spanische Nationaltrainer, Luis Enrique (52) springt auf den südamerikanischen Zug auf. «Ich sehe Argentinien ganz oben und auch Brasilien weit über dem Rest». Seine Spanier gehen als Wundertüte ins Turnier, selten wurde vor einer WM so wenig über die Iberer gesprochen.
Eto'o wagt kuriose Prognose
In eine ganz andere Richtung geht dagegen die WM-Prognose des ehemaligen kamerunischen Fussballers Samuel Eto'o (41): Er tippt nämlich sein Heimatland als Weltmeister, laut ihm würde der Gruppengegner der Nati im rein afrikanischen Final gegen Marokko gewinnen. «Afrika hatte schon immer das Potenzial für eine erfolgreiche Weltmeisterschaft, aber wir haben uns bisher nicht immer von unserer besten Seite gezeigt», so Eto'o gegenüber«ESPN».
Es brauche keine «Monster oder Ausserirdischen», um eine WM zu gewinnen, sondern nur eine gute Vorbereitung, eine starke Mentalität und eine Prise Wahnsinn. Eben diese Prise Wahnsinn hat er wohl auch in seinem Tipp einfliessen lassen, denn noch nie hat ein afrikanisches Team bisher an einer WM den Halbfinal erreicht. (bjl)