Murat Yakin hat in seinem 26-Mann-Kader für die WM in Katar auch Platz für die Zukunft gefunden. Der Nati-Trainer nominiert mit YB-Juwel Fabian Rieder (20) und Luzern-Captain Ardon Jashari (20) zwei der grössten Schweizer Talente. «Sie haben durch ihre Leistungen ihre Nominierungen gerechtfertigt», sagt Yakin. Als er es ihnen telefonisch mitgeteilt habe, sei es erstmals lange ruhig in der Leitung geblieben, erzählt Yakin, «dann haben sie sehr emotional reagiert».
Emotionen dürfte Yakins Telefonat auch bei Zeki Amdouni (21), Dan Ndoye (22) und Andi Zeqiri (23) ausgelöst haben. Jedoch negative. Denn alle drei Talente des FC Basel kriegten von Yakin einen Korb und müssen zu Hause bleiben.
FCB: Pendeln zwischen Bank und Spielfeld
Dabei war die WM für das Trio aus der Westschweiz ein grosser Traum und mit ein Grund, weshalb Ndoye vor einem Jahr und Zeqiri sowie Amdouni in diesen Sommer zum FC Basel gewechselt sind. Mit der Hoffnung auf Rampenlicht und viel Spielpraxis kam Amdouni von Lausanne, Ndoye aus Nizza und Zeqiri von Brighton.
Doch im Gegensatz zu Jashari und Rieder müssen sie die Spiele von Rot-Blau immer mal wieder von der Bank aus verfolgen. FCB-Trainer Alex Frei sagte im September zu Blick zum Vorwurf, die vielen Spielerwechsel seien der Grund für die Basler Inkonstanz: «Die Kritik lasse ich zu. Es ist gut möglich, dass wir in den nächsten Wochen weniger rotieren. Gleichzeitig gehört es zu meiner Aufgabe, die vielen jungen Spieler zu integrieren, dass sie sich an den Rhythmus gewöhnen.»
Geändert hat sich mengenmässig an der Rotation nicht viel. Und wenn, dann zum Nachteil von Amdouni und Zeqiri: Sie kamen zuletzt nur sporadisch zum Einsatz – Ndoye hingegen darf sich weiter zum Stammpersonal zählen.
Ndoye und Amdouni bei WM-Generalprobe dabei
Neben ihren schwankenden Leistungen ist das Pendeln zwischen Spielfeld und Bank der Grund, warum es Zeqiri und Co. nicht ins WM-Aufgebot geschafft haben. «Sie waren keine Leistungsträger und haben nicht konstant gute Leistung gezeigt», sagt Yakin.
Dabei haben sie sich bis zuletzt berechtigte Hoffnungen auf Katar gemacht. Ndoye und Amdouni waren bei der WM-Generalprobe gegen Spanien und Tschechien im September noch dabei, feierten damals gar ihr Länderspiel-Debüt. Zeqiri debütierte vor einem Jahr unter Yakin und kam seither zu 7 Länderspielen.
Nun werden sie kurz vor Turnierstart aussortiert. Ein Gefühl, welches Ndoye und Zeqiri kennen. Vor einem Jahr durften sie vor der EM ins Trainingscamp, wurden dann aber von Vladimir Petkovic nicht aufgeboten. «Das war eine Enttäuschung. Aber ich habe ja noch nie für die Nati gespielt. Von daher hatte ich Verständnis», sagte Ndoye damals der «Basler Zeitung».
Diesmal dürfte die Enttäuschung grösser sein.