Katar-Kritik ging zu weit
Rüffel für SRF-Ruefer wegen WM-Kommentar

TV-Mann Sascha Ruefer soll beim Eröffnungsspiel zu kritisch mit WM-Gastgeber Katar umgegangen sein. Das findet die SRF-Ombudsstelle.
Publiziert: 22.12.2022 um 14:54 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2022 um 18:13 Uhr
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SRF-Kommentator Sascha Ruefer sorgte beim Eröffnungsspiel der WM für Aufregung unter den Zuschauern.
Foto: KEYSTONE/Peter Klaunzer
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Emanuel GisiSportchef

Nati-Kommentator Sascha Ruefer (50) bekommt Ärger mit den SRF-Aufsehern. Die Ombudsstelle des TV-Senders verpasst dem Mann aus Schenkon (LU) einen Rüffel. Grund: Ruefer hat nach Auffassung des Gremiums die journalistischen Sorgfaltspflichten missachtet, weil er während des WM-Eröffnungsspiels Katar – Ecuador mehrfach wiederholt hatte, dass «diese WM nie an Katar hätte vergeben werden dürfen».

Drei Personen beschwerten sich deswegen bei der Ombudsstelle unter der Leitung von Esther Girsberger und Kurt Schöbi. «Ich weiss, dass es viele Fragezeichen zur Fussball-WM 2022 in Katar gibt, auch bei mir. Trotzdem finde ich es nicht in Ordnung, wenn Sascha Ruefer immer wieder während des Eröffnungsspiels auf den negativen Seiten der WM herumspringt», erklärte einer der Beanstander. Er störte sich auch daran, dass sich Ruefer kritisch über die katarischen Anhänger äusserte, die sich im Stil europäischer Ultras auf einer Tribüne versammelt hatten, und dass im Kommentar erwähnt wurde, wie sich die Zuschauerränge abseits der Fernsehkameras im Verlauf des Spiels leerten.

«Es gehört zur journalistischen Pflicht des Live-Kommentators, mit der kritischen Distanz auch über die Fussball-WM zu berichten, wenn der Schiedsrichter ein Spiel angepfiffen hat», hielt die Sportredaktion von SRF in ihrer Stellungnahme dagegen. «Während die Livebilder aus den WM-Stadien von der internationalen Regie bereitgestellt und von der Fifa kontrolliert werden, agieren unsere Kommentatoren als Augenzeugen vor Ort. So hat Sascha Ruefer das Geschehen auf der Tribüne beschrieben, das nicht gezeigt wurde – und für die Zuschauenden zu Hause versucht, es im Gesamtzusammenhang dieser WM einzuordnen. Das ist grundlegend für eine unabhängige Berichterstattung. Ob es sich dabei um Fans der katarischen Mannschaft oder ‹Fake Fans› gehandelt hat, erscheint uns in diesem Fall sekundär.»

«Kritik bitte nur vor oder nach dem Spiel»

Die Ombudsstelle von Schweizer Radio und Fernsehen sieht das anders. Zwar habe Ruefer korrekterweise über die sich leerenden Ränge berichtet. Aber: «Bei einem Eröffnungsspiel der Fussball-WM handelt es sich um ein sportliches Ereignis und nicht um eine Sendung, welche die politischen Umstände des Vergabelandes untersucht», heisst es in einer Mitteilung. Kritik an der Vergabe dürfe «vor und nach dem Spiel geäussert werden. Nicht aber während des Spiels. Da muss sich der Sportkommentator auf die Ereignisse im Stadion und in allererster Linie auf den sportlichen Verlauf beschränken.» Die Ombudsstelle erachte deshalb das Sachgerechtigkeitsgebot als verletzt. «Deshalb wurden die journalistischen Sorgfaltspflichten missachtet.»

Ironie der Geschichte: Ruefer war sich als erfahrener TV-Mann seiner Aufgabe und seiner Verantwortung bewusst. «Natürlich entspricht die Menschenrechtslage in Katar nicht meinen Wertvorstellungen», hatte er vor dem Turnier zu Blick gesagt. «Aber ich bin Fussballkommentator. Es ist mein Job, zu erklären, warum in den 90 Minuten auf dem Rasen passiert, was passiert. Die politischen Zustände einzuordnen, ist nicht meine Aufgabe. Ein Politik-Journalist spricht auch nicht über die Nati-Aufstellung. Ausserdem werde ich von den Umständen, die im Vorfeld kritisiert wurden, aller Wahrscheinlichkeit nach wenig bis nichts mitbekommen. Weil ich praktisch nur im Stadion oder im Hotel sein werde.» Nun hat er trotzdem Ärger bekommen.

Sascha Ruefer wird zum Internet-Hit
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SRF-Kommentator geht viral:Sascha Ruefer wird zum Internet-Hit
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Luxemburg
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Nordirland
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Slowakei
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Winner Ger/Ita
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Kosovo
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Schweden
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Gruppe C
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Griechenland
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Schottland
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Aserbaidschan
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Island
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Winer Fra/Cro
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Bulgarien
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Georgien
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Irland
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Gruppe G
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Litauen
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Polen
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Österreich
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Bosnien und Herzegowina
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Rumänien
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San Marino
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Gruppe I
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Estland
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Norwegen
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Gruppe J
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Belgien
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Liechtenstein
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Wales
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Albanien
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