Grosse Namen kritisieren ihn
Kimmich-Problem bei Deutschland

Aufregung bei der DFB-Elf: Kurz vor der WM üben Experten Kritik an Joshua Kimmichs Spiel als Sechser aus. Darunter auch ein Weltmeister von 2014, der lange die «Kimmich-Rolle» spielte und jetzt seine Denkweise kritisiert.
Publiziert: 26.09.2022 um 13:43 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2022 um 15:43 Uhr
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Joshua Kimmich (27) steht in der Kritik.
Foto: imago/kolbert-press

Es sind nicht die Tage des Joshua Kimmich (27). Bei den Bayern seit vier Ligaspielen sieglos, folgt nun die nächste Enttäuschung in der Nationalmannschaft. In der Nations League setzt es für die Deutschen eine ernüchternde 0:1-Niederlage gegen Ungang ab. Und jetzt muss sich Kimmich auch noch viel Kritik aussetzen.

Kimmich denke zu wenig defensiv

Philipp Lahm (38) macht bei «Bild TV» Kimmich als Schwachstelle der deutschen Mannschaft aus. «Ich glaube, er muss ein bisschen an der Denkweise arbeiten und einen Tick defensiver denken», so der Weltmeister-Kapitän von 2014. Beim defensiven Zweikampf könne er sich verbessern, es sei eine Sache der Balance, meint Lahm weiter.

Dass seine Worte Gewicht haben und er aus Erfahrung spricht, zeigt einen Blick auf Lahms Profikarriere. Denn er spielte, genau wie Kimmich, auch auf der Sechser- und Rechtsverteidiger-Position, tat dies für viele Jahre auf Top-Niveau in der Nationalmannschaft und beim FC Bayern.

«Er turnt überall herum»

Die wohl härtesten Worte für den geschulten Rechtsverteidiger findet aber ein anderer Ex-Bayern-Star. Markus Babbel (50) spricht dem Deutschen die taktische Disziplin fürs Mittelfeld ab. «Kimmich spielt mal auf der Sechs, dann auf der Acht, als Zehner oder Linksaussen. Er turnt überall herum, nur nicht da, wo er spielen sollte», so der Europameister von 1996 gegenüber «Sky».

Dass die Diskussion um Kimmich im Mittelfeld zwei Monate vor der WM zu spät käme, meint hingegen die deutsche Fussball-Legende Lothar Matthäus (61). «Man könnte probieren, ihn wieder hinten rechts spielen zu lassen, jedoch würde ich jetzt nicht mehr alles zerreissen, die Elf muss sich einspielen». Im Zentrum habe Kimmich ausserdem mehr Einfluss und sei wichtiger für die Mannschaft, findet Matthäus.

Eine erste Reaktion auf die kritischen Stimmen kann der Kimmich am Montagabend zeigen, dann spielt Deutschland zum Abschluss der Nations League im Wembley gegen England. Es ist der letzte Test vor dem WM-Zusammenzug im November. (bjl)

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