Ex-Anderlecht-Trainer Weiler und Sesa erklären
Deshalb sind die Belgier so stark

Am Dienstag steigt der Halbfinal-Kracher Frankreich gegen Belgien. Für die ehemaligen Wahl-Belgier René Weiler und David Sesa ist klar, wer gewinnt.
Publiziert: 10.07.2018 um 00:50 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2019 um 13:42 Uhr
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Siegesserie: Die Belgier haben seit September 2016 kein Spiel mehr verloren.
Foto: Imago
Marco Mäder und Michel Wettstein

Sie funktioniert, die Offensiv-Abteilung der Belgier. Sie funktioniert, und sie läuft auf Hochtouren. Ein Beispiel? Romelu Lukaku, der ballsichere, laufstarke Super-Tank der Belgier, holt sich in der eigenen Hälfte den Ball, behauptet sich gegen mehrere Brasilien-Stars, zündet den Turbo und bedient den mitlaufenden Kevin De Bruyne. Dieser ­zögert keine Sekunde und schliesst den Bilderbuchkonter mit einem satten Schuss ab. Es ist das 2:0 für Belgien im WM-Viertelfinal ­gegen den Rekordweltmeister Brasilien (fünf Titel).

So schön kontert sich Belgien zum 2:0
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De Bruyne mit einem Riesenhammer:So schön kontert sich Belgien zum 2:0

«Belgien war für mich von Anfang an ein Titelfavorit», sagt René Weiler (44). Der neue FCL-Trainer muss es wissen. Zusammen mit seinem Assistenten David Sesa (44) coachte er über ein Jahr lang den belgischen Rekordmeister Anderlecht. Weiler ist überzeugt, dass das belgische Sommermärchen im Halbfinal weitergeht.

Belgien: Hazard (l.) und de Bruyne, beides Premier-League-Stars, sind das Fundament der starken Offensive.
Foto: Getty Images

Dafür spricht zum Beispiel die starke Offensive: Schon 14 Tore haben Lukaku, De Bruyne und Co. in Russland geschossen. Die Euphorie ist gross, das Selbstvertrauen im Team riesig. Und die Gewissheit wächst, dass der ewige Geheimfavorit endlich zuschlägt – und den Titel holt.

Das beste WM-Ergebnis der Roten Teufel liegt drei Dekaden zurück – der vierte Platz 1986 in Mexiko. Damals verloren die Belgier den Halbfinal gegen den späteren Weltmeister Argentinien. Vor vier Jahren schafften sie es bis in den Viertelfinal, aber scheiterten wiederum an Argentinien. Nun soll ausgerechnet gegen den Nachbarn Frankreich der erste WM-Final perfekt gemacht werden.

Gute Junioren-Arbeit

«Die Belgier haben enormes ­Potenzial und viele gute Spieler», sagt René Weiler. «Und sie haben schon lange nichts Grosses mehr gerissen. Dieser Hunger ist entscheidend, das hat man an dieser WM bei den Deutschen gesehen.»

Doch warum sind die Belgier so heiss? «Die belgische Liga ist eine starke Liga», sagt David Sesa (44), Weilers damaliger Assistent bei Anderlecht. «Im Nachwuchs­bereich wird gut gearbeitet, und man legt grossen Wert auf die Ausbildung der Trainer.»

Die jetzige Nationalmannschaft Belgiens sei eine Art goldene Generation. Dazu gehören auch Leander Dendoncker und Youri Tielemans, zwei ehemalige Spieler Weilers und Sesas.

Wie wird der Halbfinal-Knaller ausgehen? Sesa: «Ich denke, es gibt ein sehr enges Spiel. Ich hoffe aber, dass die Belgier 2:1 gewinnen werden. Es wäre schön, wenn mal eine kleinere Nation den Weltmeistertitel ­holen könnte.»

Und René Weiler sagt: «Viele Favoriten sind bereits draussen. Wer im Halbfinal steht, der kann auch Weltmeister werden.»

WM 2018 in Russland

Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.

  • Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
     
  • Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
     
  • Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.

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