Es werden Momente voller Aufregung, wenn sich die 26 WM-Fahrer heute am Flughafen in Zürich treffen. Die WM-Mission beginnt! Um 14.45 Uhr hebt die Maschine ab Richtung Katar, landet kurz vor Mitternacht Ortszeit in der Hauptstadt Doha. Und die Mannschaft fährt sogleich ins Luxus-Hotel Le Royal Méridien.
Ein paar Monate zuvor ist Blick dabei, als Murat Yakin (48) das Hotel inspiziert. Der Schweizerische Fussballverband hat vor der Besichtigung schon einiges abgeklärt: Dass der neu erbaute Hotel-Komplex zum Beispiel unter fairen Arbeitsbedingungen erstellt worden ist, musste schriftlich zugesichert werden.
Yakin ist beeindruckt vom Bau mit 377 Zimmern auf 11 Stockwerken: «Es hat eine gute Grösse, ist schön. Aber man muss auch ehrlich sagen, dass es in Katar keine schlechten Hotels gibt.»
Er sieht das Final-Stadion
Das Besondere: Von seiner Präsidenten-Suite aus sieht Yakin das Lusail-Stadion. Jenen Ort, wo am 18. Dezember um 16 Uhr der WM-Final stattfindet. «Ein schönes Detail», sagt Yakin schmunzelnd. «Vielleicht werde ich das während des Zusammenzugs einbauen. Es ist schon emotional, das Final-Stadion zu sehen.»
Allerdings sei er zurückhaltend mit Symbolen, anders als Christian Gross, der ihn beim FCB lange trainierte. «Er hat immer wieder das Matterhorn gezeigt und wo wir uns gerade befinden würden. Einmal hat er uns einen Haifischzahn geschenkt. Einen solchen hatte er als Glücksbringer bei jedem Spiel dabei. Ich selbst bin nicht so ein Fan davon, zeige den Spielern lieber Bilder, was sie auf dem Platz schon erreicht haben.»
Luxus-Einkaufscenter im Hotel
Das Hotel in Doha rühmt sich dabei für französischen Flair und soll an den «Place Vendôme» in Paris erinnern. Im Hotel, das mit der Yacht übrigens auch direkt vom Meer erreicht werden kann, gibt es auch eine Shopping-Meile der obersten Preisklasse.
Was Yakin auch aufgefallen ist: «In der Nähe, wenn auch nicht gleich im Hotel, gibt es zwei Golfplätze. Leider werde ich während des Turniers wohl keine Zeit haben, um zu spielen.» Regeneration ist während eines Turniers, das so lange dauert, aber nicht zu unterschätzen. Er entspanne sonst mit «Wellness oder einfach nur am Pool sein. Netflix, wenn ich dazu komme gerne, die guten Serien habe ich aber alle schon gesehen.»
Ihm gefallen «Latino-Serien und Kartell-Filme finde ich ziemlich spannend». Zum sportlichen Ausgleich will er Paddel-Tennis spielen. «Und ich gehe gerne mal eine Stunde in die Massage, auch in der Schweiz ein- bis zweimal pro Woche.»
Trainieren auf der Universität
Die Trainingseinheiten wird die Schweizer Nati auf dem Universitätscampus North Atlantic abhalten. Yakin gefällt die Infrastruktur, vom perfekten Rasen über Fitnessraum bis Hallenbad und Entspannungsraum ist alles vorhanden.
Die Infrastruktur ist perfekt, um möglichst lange im Turnier zu bleiben. Für Yakin ist der Traum vom Final-Stadion von seinem Zimmer aus beinahe greifbar. Einen Glücksbringer nimmt der Nati-Coach übrigens heute nicht mit in den Flieger: «Nein. Glück kann man nicht mit Symbolen begünstigen – aber mit gewissen Finessen ...»