Nein, er war nicht zufrieden. Zumindest nicht restlos. Immer wieder schüttelt Breel Embolo (24) den Kopf. «Nervts?» fragt SRF-Mann Jeff Baltermia in ungewohnter Kürze nach dem 2:0-Sieg gegen Nordirland. «Total, total», sagt Embolo. Und schüttelt wieder den Kopf.
Mal ist es Nordirland-Keeper Bailey Peacock-Farrell, der dem Basler vor der Tor-Sonne steht. Wie in der 55. Minute. Nach der vergebenen Chance klopft der Gladbach-Stürmer den holprigen Rasen des Stade de Genève weich. Dann ists auch mal eigenes Unvermögen. So in der 78. Minute, als Breels Ball am Kasten vorbeifliegt. Es ist zum Verzweifeln!
«Es ist ärgerlich, das Tor nicht gemacht zu haben»
«Ich bin der Erste, der hässig ist», sagt Embolo. «Das war ja jetzt nicht mein erstes Spiel in der Nati. Ich habe gesagt, ich wolle mehr und mehr Verantwortung übernehmen. Ich bin auf dem Platz, um die Mannschaft auf die Gewinnerseite zu bringen. Deshalb ist es ärgerlich, das Tor nicht gemacht zu machen.»
Nicht mal die beiden Assists zu den beiden Schweizer Toren von Zuber und Fassnacht können den Untröstlichen trösten. Wohl nur die Aussicht auf ein Tor in Litauen. «Jetzt haben wir zwei Trainings, in denen ich einige reinhauen kann.» Und dann solls in Vilnius klappen. Das hofft auch Trainer Murat Yakin. «Schade, hat er sich nicht mit einem Tor belohnen können», sagt der Nati-Coach. «Er hätte es verdient gehabt. Aber vielleicht hat er das ja wirklich für Dienstag aufgespart.»
Yakin: «Breel war überragend!»
Yakin attestierte Embolo, überragend gewesen, der Dreh- und Angelpunkt des Schweizer Spiels gewesen zu sein. «Breel wusste sich selber in Szene zu setzen. Aber vor allem hat sehr viel fürs Team gemacht, ist grosse Laufwege gegangen und war enorm mannschaftsdienlich.»
Jetzt nimmt die Schweiz ein Breel-Tor in Litauen sehr gerne. Denn nach dem ersten Sieg der Balten in der WM-Qualifikation gegen Bulgarien muss jedem bewusst sein: Das ist keine Pappnasen-Elf, die man so im Vorbeigehen schlägt!