Das ging schnell. Keine drei Stunden nach der Bekanntgabe, dass Ralf Rangnick (63) neuer Nati-Coach von Österreich wird, da wurde der Deutsche schon arg kritisiert. Und zwar aus England. Von dort, wo Rangnick aktuell noch bei Manchester United an der Seitenlinie steht und wo er auch künftig als Berater tätig sein wird.
Diese Doppelfunktion sorgt für Unverständnis bei United-Legende Gary Neville (47, 599 Spiele für ManUtd). «Der Sportdirektor oder Berater von Manchester United kann sich wirklich Woche für Woche österreichische Spieler anschauen? Und sie dann für die Nationalmannschaft auswählen?», fragt sich Neville in seinem Podcast für «Sky Sports».
«Da gibt es einen Konflikt»
Und weiter: «Das österreichische Nationalteam hat einige grossartige Spieler, also muss er die ganze Woche über Spieler beobachten, dann wird er sie im September, Oktober, November und März zwei Wochen lang trainieren. Was passiert dann mit seiner Arbeit bei United? Wo ist die Priorität? Da gibt es einen Konflikt.»
Beide Jobs ausüben? Das geht nicht, meint Neville. «Ein Teamchef muss Woche für Woche, Samstag, Mittwoch, Samstag, Dienstag präsent sein. Er kann nicht jede Woche im Old Trafford sein und einem österreichischen Spieler zusehen.»
So werde es «chaotisch», sagt der ehemalige Weltklasse-Verteidiger weiter. Neville: «Manchester United kann es sich im Moment nicht leisten, Ablenkungen und einen schlechten Kommunikationsplan zu haben rund um die Idee, dass Ralf Rangnick unser Berater ist, aber dreimal im Monat deutschen Fusssball schaut und zweimal im Monat das österreichische Nationalteam coacht.» (mam)